Kulturfrühling Rodenkirchen startet am 1. Mai 2022

Kulturfrühling Rodenkirchen startet am 1. Mai 2022

Der Kulturfrühling Rodenkirchen startet am 1. Mai 2022! Wie jedes Jahr veranstaltet Treffpunkt Rodenkirchen zusammen mit der Bürgervereinigung den Kulturfrühling@Rodenkirchen. Er findet dieses Jahr vom 1. Mai bis 1. Juni 2022 statt. Das bunte Programm im Kulturfrühling Rodenkirchen bietet somit viele Highlights: Musik, Konzerte, Party, Kunst, Kultur, Aufführungen, Theater, Führungen und vieles mehr. Das Programm gibt es zum Blättern hier oder auf der Webseite von Treffpunkt Rodenkirchen

Auch als PDF-Download >>>

 

 

Die Veranstaltungen der Bürgervereinigung Rodenkirchen im Kulturfrühling 2022:

Ausgebucht: Rhododendren Forstbotanischer Garten: Führung am 10. Mai 2022

Frühlingskonzert in Rodenkirchen mit Kammeroper Köln am 20.5.22

Klassik und Kulinarik mit dem Duo 2fach Anders am 21.5.: Konzert im Kulturfrühling

Infostand am Lifestyle-Markt Rodenkirchen zum Kulturfrühling

Den Kulturfrühling Rodenkirchen gibt es bereits seit dem Jahr 2014. Treffpunkt Rodenkirchen und die Bürgervereinigung Rodenkirchen wollten zeigen, welches kulturelles Potenzial im Kölner Süden steckt, vor allem in den Bereichen Kunst, Literatur und Musik. Der Kulturfrühling Rodenkirchen bietet im Jahr 2022 nun rund 40 Veranstaltungen. Darunter Lesungen für Erwachsene und Kinder, Jazz-, Chanson-, Kammermusik, Mitsing- und Klassik-Konzerte, Open-Air-Aufführungen, Kunstausstellungen, Workshops sowie Führungen. Die Programme finden in den Wochen vom 1. Mai bis zum 1. Juni, oft bei freiem Eintritt statt. Erstmals gibt es eine Epilog-Veranstaltung, eine musikalisch-literarische Performance, die am 9. Juni stattfindet. Anders gesagt: In kultureller Hinsicht wird es turbulent in Rodenkirchen!

Der Kulturfrügling Rodenkirchen startet am 1. Mai 2022

Digitaler Bürgertreff mit FDP-Kommunalpolitikern

Digitaler Bürgertreff mit FDP-Kommunalpolitikern

Am 1. Juli fand ein digitaler Bürgertreff mit Kommunalpolitikern der FDP statt.

Screenshot: Digitaler Bürgertreff mit FDP-Kommunalpolitikern

Wie kann Rodenkirchen für Einwohner und Besucher attraktiv bleiben und die Vielfalt des Einzelhandels am Ort erhalten werden? Auf diese Frage führte die Diskussion beim digitalen Bürgertreff der Bürgervereinigung Rodenkirchen e.V. mit Kommunalpolitikern der FDP am 1. Juli 2021 immer wieder zurück. Joachim Krämer, Bundestagskandidat der Liberalen für den Wahlkreis Köln II, präsentierte zudem Vorschläge, um die Schulen bei der Herausforderung Digitalisierung besser zu unterstützen.

Ralph Sterck, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Rat und Sprecher für Stadtentwicklung, erläuterte die Bedeutung von Großbauprojekten für den Stadtbezirk. Dabei erwähnte er das Neubaugebiet Rondorf-Nord-West mit der wichtigen Verlängerung der Nord-Süd-Stadtbahn bis Meschenich, die Parkstadt Süd und das Waldviertel in Rodenkirchen. Die über Jahre umstrittene Neugestaltung am Maternusplatz in Rodenkirchen betrachtet Sterck als gelungen, sie könne beispielhaft für andere Plätze sein.

Hier geht es zur Präsentation von Ralph Sterck “Köln baut Rodenkirchen”.

Parkleitsystem für Rodenkirchen vorgeschlagen

Mit Blick auf Großprojekte wie den Ausbau der Rodenkirchener Brücke und eine zusätzliche Brücke („Rheinspange“) sowie generell die Gestaltung des innerörtlichen Straßenraums gehen die FDP-Politiker davon aus, dass der Individualverkehr keineswegs ein auslaufendes Modell ist, sondern weiter wachsen wird. Deshalb hält Karl Wolters, Vorsitzender der FDP-Fraktion in der Bezirksvertretung Rodenkirchen und stellvertretender Bezirksbürgermeister, nichts davon, öffentliche Parkplätze ersatzlos wegfallen zu lassen. In der Bahnhofstraße in Sürth sei genau das geschehen. Wolters: „Eine Verkehrswende ohne Alternative? Das kann nicht gut gehen.“ Die FDP will erreichen, dass öffentliche Parkplätze, die wegfallen, im Umkreis von 500 m ersetzt werden, etwa durch den Bau von „Quartiersgaragen“, also Parkhäusern. Dass es für diesen Vorschlag in der Bezirksvertretung bisher keine Unterstützung gab, beklagt Wolters auch mit Blick auf die Perspektiven der vielen inhabergeführten Geschäfte in Rodenkirchen. „Ich will nicht, dass Kundinnen und Kunden wegbleiben, weil sie keinen Parkplatz finden.“ Eine „schleichende Verödung“ des Zentrums müsse vermieden werden.

Wolters vermisst ein Parkleitsystem in Rodenkirchen, das freie Parkplätze anzeige. Außerdem könnten Unternehmen wie Lidl angesprochen werden, ob sie die Mitnutzung ihres Parkraums gestatteten. Dazu will die FDP einen Arbeitskreis ins Leben rufen. Der Vorsitzende der Bürgervereinigung, Dieter Maretzky, befürwortete ein Parkleitsystem. Er erinnerte daran, dass es ein Parkraumkonzept für Rodenkirchen gebe. Nach einem Appell der Bürgervereinigung Rodenkirchen an die Stadt Köln soll das Parkraumkonzept aber erst realisiert werden, wenn das neue Rathaus steht. Denn während der Bauzeit werden die Parkplätze rund ums Rathaus entfallen.

FDP sorgt sich um die schönen Ladengeschäfte in Rodenkirchen

Mitglieder der Bürgervereinigung sprachen das triste Erscheinungsbild des Sommershofs und den dortigen Leerstand an. „Das ist ein Problem. Die Visitenkarte Rodenkirchens macht keinen guten Eindruck“, sagte auch Rüdiger Nies, FDP-Mitglied in der Bezirksvertretung. Nies und Wolters sorgen sich generell um die Zukunft der inhabergeführten Geschäfte in Rodenkirchen. Wenn Vermieter zu wenig investierten oder Ladenfläche lieber leer stehen ließen, als die Miete zu senken, sei der Einfluss der Kommunalpolitik aber begrenzt. Verhindern könnten sie auch nicht, dass sich, wie ein Diskussionsteilnehmer beklagte, viele Maklerbüros oder Nagelstudios in Rodenkirchen breit machten. „Das Ladensterben aufhalten können wir alle, indem wir in den örtlichen Geschäften einkaufen“, stellten die FDP-Politiker heraus.

Sterck erinnerte daran, dass der Trend zu größeren Geschäften im Lebensmitteleinzelhandel dem Kaufverhalten der Kunden folge. Daher ist seine Zuversicht begrenzt, dass auf dem Sürther Feld das den Bewohnern versprochene Nahversorgungszentrum entstehen wird: „Die Stadt kann das nicht verordnen.“ In der Diskussion wurde ein Bio-Supermarkt für die geplante Nahversorgung auf dem Sürther Feld vorgeschlagen. Denn die Eygelshovener Straße im Sürther Feld wäre ein guter Standort, darüber waren sich alle einig.

Zu einer besseren Aufenthaltsqualität in Rodenkirchen, Sürth und Weiß würden auch mehr öffentliche Toiletten beitragen, sagte Wolters. Zwar hat sich die Aufstellung werbefinanzierter Toilettenhäuschen als nicht realisierbar erwiesen. Die FDP werde aber an dem Thema dranbleiben, versprach Wolters. Für die Idee, wie in den USA ehrenamtliche „Toiletten Ranger“ als Paten für öffentliche Toiletten zu gewinnen, zeigte er sich offen.

Die Bürgervereinigung Rodenkirchen setzt sich seit Jahren für längere Öffnungszeiten des Hallenbads an der Mainstraße für alle ein. Dass dieses derzeit nur für Schwimmkurse und die Nutzung durch Vereine geöffnet ist, will Nies nicht hinnehmen. Es sei nicht einzusehen, wieso das Bad mit schöner Liegewiese nicht stärker genutzt werden könne. Nies appellierte an alle, gemeinsam den Druck auf die KölnBäder GmbH zu erhöhen. Die Bürgervereinigung beklagte ferner, dass das Hallenbad in den Sommerferien geschlossen ist.

Never Ending Story um das Rathaus in Rodenkirchen

Zu den unbeantworteten Fragen im Bezirk Rodenkirchen gehört, wann der Neubau des Rathauses startet. Sterck sprach von einer „never ending story“. Die Verwaltung hätte schon längst die Bauvoranfrage und die Planung des Rathaus-Abrisses vorlegen müssen. „Wir wollen das beschleunigen. Am Stadtrat liegt es nicht.“

Beim Breitbandausbau und schnellen Internet passiere viel, und Köln sei unter den Top Hotspots in Deutschland, stellte Bundestagskandidat Joachim Krämer, Pressesprecher, stellvertretender Vorsitzender des FDP-Kreisverbands und Mitglied im Bezirksvorstand, heraus. Auch die Schulen würden versorgt, Engpass sei nun oft aber das schulinterne Netz. Dafür müsse der Bund Geld bereitstellen. Krämer, der als Studienrat arbeitet, schlug „digitale Hausmeister“ für die Schulen vor, die sich um die   technischen Fragen des Netzzugangs kümmerten. Diese Idee fand bei den 18 Gästen des digitalen Bürgertreffs Anklang. Die Veranstaltung wurde von Beatrix Polgar-Stüwe, Pressesprecherin der Bürgervereinigung Rodenkirchen, moderiert

Autor: Heinz Stüwe

Riviera in Rodenkirchen – Traum und Alptraum

Riviera in Rodenkirchen – Traum und Alptraum

Ortstermin an der Riviera in Rodenkirchenwegen Lärm- und Müllproblematik

V.l.: Hans-Dieter Meinhardt, Prof. Dr. Winfried Panse (Anwohner) und Dr. Jörg Klusemann.

Die Anlieger an der Riviera in Rodenkirchen – besonders im Bereich zwischen Barbarastr. und Walther-Rathenau-Str. – haben sich mit einer Wohnung oder einem Haus einen Traum erfüllt: Wohnen am schönsten Fleck Rodenkirchens.

Doch aus dem Traum wird oft an schönen und warmen Tagen und Nächten im Sommer für Anwohner ein Alptraum: Viele Ausflügler suchen dann hier Platz für ein Picknick, zum Chillen, zum Party feiern, zum Konsum von Alkohol und mehr. Das führt alles zu viel Müll, oft zu einer massiven Lärmbelästigung bis weit nach Mitternacht, zu Sachbeschädigung an Häusern, Urinieren auf Privatgrundstücken (Garageneinfahrten) und somit zu einer deutlichen Verminderung der Lebensqualität für die Bewohner. Dieses Jahr hat sich die Situation noch verschlimmert, auch durch die Corona-Krise. Hinzu kommen immer wieder auch aggressive Handlungen, so dass es einige Anlieger bevorzugen, am Wochenende Rodenkirchen zu verlassen.

Teilnehmer am Ortstermin Müll und Lärm am Rhein in Rodenkirchen

Müll am Rhein in Rodenkirchen

Bitte so nicht! Deshalb plant die Bürgervereinigung Rodenkirchen eine Instagram-Challenge zur Sensibilisierung rund um das Thema Müll an der Riviera.

In den letzten Wochen wurden einige Beschwerden, auch von Mitgliedern und anderen Bürgern, an die Bürgervereinigung Rodenkirchen gerichtet. Es bestand der Eindruck, dass die Ordnungsbehörden und die Polizei diesen Zustand dulden. Deshalb wurde die Bürgervereinigung Rodenkirchen aktiv, informierte Verwaltung sowie die örtliche Politik. Am 10.7. fand mit dem Ordnungsamt, der AWB und weiteren Personen ein Ortstermin statt. Vom Amt für öffentliche Ordnung kam Hans-Dieter Meinhardt, Gruppenleiter für den Stadtbezirk Rodenkirchen, Josef Balkhausen, Leiter des Reinigungsteams Rodenkirchen, Hans-Dieter Isbach, Leiter des Betriebshofes in der Alteburger Str., Dr. Jörg Klusemann, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung und der Bezirksvertreter Frank Theilen von Wrochem  aus der Fraktion der Grünen. Die Bürgervereinigung war durch Silvia Behrendt und Dieter Maretzky vom geschäftsführenden Vorstand vertreten.

Müll nach Party am Rhein in Rodenkirchen

Nach der Party (Foto: Christian Gahrmann)

Am Brennpunkt Riviera werden mehr flexible Müllbehälter aufgestellt

Die anwesenden Anlieger lobten das große Engagement der AWB, die sehr zuverlässig, besonders an der als Theke genutzten Hochwasserschutzmauer, die Abfälle entsorgt und die knapp bemessenen Müllbehälter leert. Hans-Dieter Isbach betonte, dass die AWB diesen Brennpunkt genau im Blick habe und auch bereit sei, über zusätzliche Müllbehälter zu sprechen. Einem Anlieger passte das nicht, denn nach seiner Meinung würde jeder Behälter noch mehr Müll produzieren. Nun sollen zur Probe weitere flexible Behälter aufgestellt werden und nach den Sommerferien besprochen werden, ob das eine Entlastung zur Folge hatte.

Hans-Dieter Meinhardt betonte, dass es hier Kontrollen gäbe, aber dass er mit insgesamt zehn Mitarbeitern für den Stadtbezirk Rodenkirchen den an manchen Tagen massiven Bedarf an Eingriffen nicht abdecken könne. Er riet den Anliegern, nicht erst nach 22 Uhr anzurufen, sondern früher, wenn sich eine entsprechende Lärmentwicklung bemerkbar macht. Dann könnten Personalien festgestellt werden und andere notwendige Maßnahmen getroffen werden. Insgesamt benötigt das Ordnungsamt mehr Mitarbeiter, um den gestiegenen Bedarf abdecken zu können. Der Stadtbezirk Rodenkirchen habe neben der Riviera weitere Brennpunkte.

Die Antworten waren nicht zur Zufriedenheit der Anlieger. Sinnvoll wäre ein Antrag in der Bezirksvertretung, dass Mitarbeiter des Ordnungsamtes wieder im Bezirksamt Rodenkirchen tätig sind und das Personal insgesamt verstärkt wird. Dr. Jörg Klusemann wird sich darum kümmern. Eine Anliegerin schlug die Aufstellung von großen Hinweisschildern vor, die deutlich an die Besucher der Grünanlagen appellieren, Rücksicht auf die Anwohner zu nehmen. Dem stimmte Herr Meinhardt zu und Dieter Maretzky wird das beim Bezirksamt anregen. Zum Ortstermin waren weitere Mitglieder der Bezirksvertretung eingeladen, die sich entschuldigten, da sie durch Urlaub oder Arbeit verhindert seien.

Auf die Rückmeldung der Polizei, des Umweltamtes und des Wasser- und Schifffahrtsamtes wartet die Bürgervereinigung Rodenkirchen noch, so dass weitere Informationen folgen werden.

Text/Fotos: Dieter Maretzky

Keine Verdichtung im Auenviertel in Rodenkirchen – Neuer Bebauungsplan-Entwurf

Keine Verdichtung im Auenviertel in Rodenkirchen – Neuer Bebauungsplan-Entwurf

Keine Verdichtung im Auenviertel in Köln-Rodenkirchen

Im Auenviertel Ecke Grimmelshausenstraße

Die Bürgervereinigung Rodenkirchen steht für die Erhaltung der Wohn- und Lebensqualität ihres Ortes: Das komplette Auenviertel muss sein einmaliges Flair behalten. Es darf nicht durch Teilung der Grundstücke zugebaut werden! Deshalb ist die Bürgervereinigung Rodenkirchen erfreut, dass die Stadtverwaltung der Forderung nachkommt und einen neuen Bebauungsplan entworfen hat.  Denn die besondere Struktur des Auenviertels in Köln-Rodenkirchen muss erhalten bleiben. Die Nachverdichtung durch Teilung großer Grundstücke und der Bebauung des Hinterlands großer Liegenschaften muss verhindert werden. Denn seit geraumer Zeit beobachtet die Bürgervereinigung mit großer Sorge, dass das historisch gewachsene Wohnbauviertel einem Wandel unterliegt mit Teilungen von Grundstücken.  Dies führt aber zu einer schleichenden städtebaulichen Verdichtung des gewachsenen Viertels in Köln-Rodenkirchen und zerstört das erhaltenswerte, historisch wertvolle Ambiente des Auenviertels, von der Weißer Straße bis hin zum Uferstraße am Rhein. Denn durch Nachverdichtung würde unwiderruflich der Gesamtcharakter des Viertels zerstört. Auch der Denkmalschutz, die Intention, Natur mit Architektur zu verbinden und die seltene geschichtliche Ablesbarkeit des Ortes wären durch eine rücksichtlose Bebauung verloren.

Auenviertel schützen durch gültigen Bebauungsplan

Neuer Bebauungsplan Auenviertel Rodenkirchen

Erneute öffentliche Auslegung des Bebauungsplan-Entwurfs Auenviertel in Rodenkirchen © Stadt Köln

Vom 2. Juli bis 17. August erfolgt nun die erneute öffentliche Auslegung des Bebauungsplan-Entwurfs Nummer 70390/02 mit Begründung beim Stadtplanungsamt (Stadthaus), Außenstelle, Willy-Brandt-Platz 2, 50679 Köln. Weitere Informationen: https://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/planen-bauen/bebauungsplaene/aktuelle-bebauungsplaene/auenviertel-koeln-rodenkirchen

Ziel der Planung sei es weiterhin, das vorhandene hochwertige Wohngebiet durch planungsrechtliche Instrumente zu schützen. So soll die Struktur einer überwiegend ein- und zweigeschossigen Bebauung mit freistehenden Ein- und Zweifamilienhäusern erhalten bleiben.

Zur Geschichte des Auenviertels in Köln-Rodenkirchen

Das Auenviertel in Rodenkirchen stellt die zweite Erweiterung in der Geschichte Rodenkirchens dar. Die drei Entwicklungsstufen – typisch für das Wachstum kleinster Dörfer im Umkreis größerer Städte – liegen hier, wie ein offenes Bilderbuch, zutage. An kaum einem anderen Ort, wo Kleinstgehöfte längst verschwunden sind, ist die Geschichte einer Stadt und seiner Umgebung so deutlich ablesbar. Sie geben Zeugnis von einer sonst kaum anzutreffenden Vermischung der Bevölkerung aus verschiedenen Schichten, die eng verbunden ist mit der Entwicklung Kölns.

Glückliche Fügungen in der Bau-Historie Rodenkirchens

Die erste Erweiterung war bestimmt durch das Wachsen Kölns zur preußischen Großstadt und zum Industrieort. In Rodenkirchen sind nicht nur die alte Kirche vom ursprünglichen Fischerdorf erhalten geblieben, sondern auch Kleinstgehöfte, die an das ehemalige Dorfbild erinnern. Diese kleinen Höfe legen ein einmaliges Zeugnis dafür ab, dass bei der Versteigerung des ehemals kirchlichen Besitzes mitunter auch Kleinstbauern, Hintersassen, manchmal in der Lage waren, eine winzige Fläche zu erhalten. Zudem setzte, wie an anderen Vororten und Stellen, an denen sich Lehmboden oder Kiesgruben befanden, eine Besiedlung von Kleinunternehmern und Fuhrleuten ein, die das begehrte Baumaterial nach Köln lieferten. Rodenkirchen weitete sich nach Westen aus, über die Hauptstraße hinweg, welche die ursprüngliche Grenze des kleinen Ortes war. Die kleinen, oft hübsch verzierten Backsteinbauten geben in der Frankstraße und Umgebung ein schönes Zeugnis dieser Besiedlung. Aber auch erste kleinere Villen entstanden entlang der Hauptstraße, die deutlich nach Norden in Richtung Köln ausgerichtet waren.

Im Auenviertel in Köln-Rodenkirchen Auenweg Ecke Zuckmayerstr

Auenweg Ecke Zuckmayerstraße

Die zweite Erweiterung lässt nun den Trend zum gesunden Leben erkennen, oder die ersten Lehren, die man aus einer ungehemmten Industrialisierung gezogen hatte: Der Rhein wird nicht nur als Transportweg und verkehrstechnische Anbindung an Köln gesehen, sondern wird selbst zur „Ansicht“. Im Urteil der Zeitgenossen ist er nicht nur praktisch, sondern „schön“. Er steht mit seiner grünen Umgebung für eine gesunde Lebensweise, die sich gegen die grauenhaften Folgen der Industrialisierung auch in Köln richtet. Denn man hielt die schlechte Luft für die Ursache vieler Seuchen und Krankheiten und versuchte nun, nicht nur für die Fabrikbesitzer (z.B. Westend in vielen Städten), sondern auch für die einfache Bevölkerung gesunde Wohnungen zu schaffen.

Dass sich alle drei Ausformungen in Rodenkirchen nebeneinander erhalten haben, ist ein außerordentlicher Glücksfall und sehr selten. Ebenso selten ist die Verschmelzung zu einem dennoch einheitlichen Aussehen des Ortes, wo man sich heute noch an eigentlich allen Stellen wohlfühlt und die deutlich sich abhebenden Entwicklungsstufen nie als Trennung registriert.

Die Verwüstungen des Zweiten Weltkrieges, die Köln wie keine andere deutsche Stadt vernichtet haben, zerstörten auch die sichtbare geschichtliche Entwicklung. So haben wir nur noch an einigen wenigen Stellen der Umgebung Bauten, die an das frühere Dorfbild erinnern (etwa Immendorf und Sürth). Von daher ist es ein außerordentlicher Glücksfall, dass in Rodenkirchen gleich mehrere dieser Kleinstgehöfte, etwa an der Friedensgasse oder Barbarastraße erhalten sind, die ursprünglich eine kleine Fläche Nutzlandes ihr Eigen nannten.

Sonderwege beim Siedlungsbau in Rodenkirchen

Die erste Erweiterung mit Kleinunternehmern, Ziegelgrubenbesitzern und Fuhrunternehmen lässt sich an vielen ehemaligen Vororten Kölns nachweisen, Ehrenfeld oder Sülz sind nur zwei Beispiele. Sie zeigen überall nahezu den gleichen Haustypus, der auch in Rodenkirchen zu sehen ist: Drei- oder vierachsige Backsteinbauten, zunächst giebelständig, dann traufständig zur Straße hin orientiert, häufig mit farbigen Backsteinverzierungen und Phantasiewappen ausgestattet.

Doch während sich in nahezu allen Vororten diese Ansiedlungen getrennt von anderen Bebauungen zeigen, sozusagen als zusammengehörige Siedlung – man wollte in den gehobenen Wohngegenden, die rings um die Stadt entstanden, wie etwa Lindenthal oder Klettenberg, den „Ehrenfeldisierungsprozeß“ verhindern, also die Proletarisierung der Villenviertel, geht Rodenkirchen da unbewusst einen Sonderweg! Noch während diese Backsteinbauten an der Frankstraße oder Wilhelmstraße im Bau sind, beginnen sich einige kleine Villen bereits an der neuen Hauptstraße anzusiedeln. Berührungsängste fehlen hier offensichtlich.

Darin – und das kann nicht genug hervorgehoben werden – unterscheidet sich Rodenkirchen grundsätzlich von den anderen Vororten, die zum größten Teil bewusst und neu angelegt wurden: Klettenberg als Villenort oder Sülz als Arbeitervorort. Hier entwickelte sich beides nebeneinander, was man sonst so nicht findet. Selbst das unmittelbar benachbarte Marienburg hat nichts mit der Entwicklung Rodenkirchens gemein, nicht einmal die Architekten sind in beiden Orten bis auf ganz wenige Ausnahmen die gleichen.

Erstaunliche ist aber, dass dieses Prinzip der Vermischung bei der Ansiedlung des Auenviertels, also der zweiten Erweiterung, zumindest in den Anfängen nunmehr bewusst weitergeführt wird! Das ist für war eine große Ausnahme und in der weiteren Umgebung sonst nicht bekannt.

Innovativer gemischter Baustil durch Architekt Otto Müller-Jena

Moltkestraße in Köln-Rodenkirchen Auenviertel

Moltkestraße im Auenviertel

Als der bedeutende Architekt Otto Müller-Jena, in den Jahren nach 1910 begann, einige Straßenzüge mit gemischter Bebauung zu entwerfen, schaffte er etwas völlig Neues! Er plante Villen, die für das neu entstandene Bürgertum, das in der aus allen Nähten platzenden Stadt keinen Platz gefunden hatte und auch bei der neu angelegten Ringstraße zu kurz gekommen war. Aber unmittelbar daneben entstehen – im Stil durchaus angepasst – Mietshäuser für mehrere Familien. Diese Vermischung ist sonst keinem der bekannten Baumeister dieser Zeit gelungen.

Damit aber nicht genug: Otto Müller-Jena, der übrigens wenig später auch hervorragende Bauhausarchitektur errichtet (in Köln z.B. die ehemaligen Sidolwerke) verbaute die Natur mit in seinen Häusern. Die Anlage der umgebenden Gartenflächen wird von ihm als mitgebaute Natur, als Architektur verstanden und so konzipiert. (In der gleichen Zeit und etwas später entstehen die ersten Freischulen, in denen Kinder außerhalb der Stadt hin und wieder unterrichtet werden, um zu ihrer Gesundung beizutragen). Erst die Vorgärten und umgebenden Gärten lassen in seinen Augen die Bauten vollständig werden.

Der Plan der Vermischung von Villen und Miethäusern, gekonnt umgesetzt, hat sich dann über die steigenden Grundstückspreise nicht weiterverfolgen lassen. Aber noch immer bietet das größere Ensemble von Uferstraße und Moltkestraße eine schöne Vorstellung dieses Vorhabens.

Die weiteren Planungen des Auenviertels nehmen jedoch viele dieser Innovationen auf. So ist gerade die Vermischung der Stile, auch an einem Bau, heute reizvoll inmitten der Grünanlagen.

Modernes Bauhaus im Auenviertel neben Historismus im Einklang

Bauhaus neben Historismus verrtagen sich im Auenviertel gut.

Der Historismus hatte sich mit dem ersten Weltkrieg und der anschließenden Revolution überlebt. Aber alle bedeutenden Schulen der 1920er Jahre kommen hier auf ihre Kosten und lassen heute die Übereinstimmungen und gegenseitigen Beeinflussungen erkennen, obwohl sie damals miteinander im Streit lagen. So findet sich der herkömmlich traditionelle „Heimatschutzstil“ unmittelbar neben der radikalen Moderne im Bauhausstil, die gemäßigte Moderne neben der Stuttgarter Schule, der Expressionismus neben niederländischen Einflüssen der Amsterdamer Schule usw. Dennoch gibt es immer wieder Gemeinsamkeiten, die bei all diesen Stilen vertreten sind – das halbrunde vor die Fassade gesetzte Treppentürmchen etwa, die weit vorgezogene Traufe, um nur zwei Beispiele zu nennen.

Aber eine weitere, bedeutende Gemeinsamkeit haben alle, die Freifläche vor oder um die Häuser wird als integraler Bestandteil der Architektur verstanden! In dieser Hinsicht hat Müller-Jena wirklich vorbildlich gewirkt.

Wohngebiet im Auenviertel schützen durch Veränderungssperre

Auenweg Rodenkirchen

Auenweg Rodenkirchen

Eine dichtere Bebauung würde die Intention der gesamten Architektur zerstören. Sehr wichtig wäre es, darauf hinzuwirken, die modernen Sichtschutzmaßnahmen, Bambuszäune, hohe Hecken etc. zugunsten der teilweise noch erhaltenen sehr schönen alten niedrigen Begrenzungen wegzunehmen, um so den freien Durchblick, der ausdrücklich gewollt wurde und der ganzen Siedlung eine ungewöhnlich schöne Leichtigkeit gibt, wiederherzustellen.

Das vorhandene hochwertige Wohngebiet muss geschützt werden, so dass die Struktur einer überwiegend ein- und zweigeschossigen Bebauung mit freistehenden Ein- und Zweifamilienhäusern erhalten bleibt. Dies bezieht sich auf den Siedlungsbereich zwischen Weißer Straße und Uferstraße, zwischen Grüngürtel- und Walther-Rathenau-Straße.

Auenviertel schützen! Argumente gegen eine Verdichtung der Bebauung im Auenviertel

Eine Verdichtung der Bebauung würde drei wichtige und reizvolle Eigenschaften, die heute den Charme Rodenkirchens ausmachen, zerstören:

  1. Die sehr seltene geschichtliche Ablesbarkeit des Ortes würde zerstört
  2. Die Intention der zum großen Teil denkmalgeschützten Bauten, die die umgebende Natur als Architektur begreift, wäre unwiderruflich dahin, die Bauten würden ihren ureigenen Charakter verlieren.
  3. Die wenigen Bauten, die durch moderne Bebauungen ersetzt wurden, haben bislang in der Mehrheit große Rücksicht auf den Gesamtcharakter des Viertels genommen und so den einzigartigen Flair Rodenkirchens bewahrt. Durch mehr Verdichtung würde der Gesamteindruck einer historisch gewachsenen Einheit endgültig zerstört werden.

Autoren: Angelika Lehndorff-Felsko, Dieter Maretzky

Redaktion/Fotos: Beatrix Polgar-Stüwe

Neujahrsempfang 2020

Neujahrsempfang 2020

Neujahrsempfang 2020 der Bürgervereinigung Rodenkirchen

v.l.: Mike Homann, Bezirksbürgermeister Rodenkirchen, Dieter Maretzky, 1. Vors. Bürgervereinigung Rodenkirchen, Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, Wolfgang Behrendt, 2. Vors. und Jakub Wawrzyniak, Generalkonsul der Republik Polen.
Foto: Beatrix Polgar-Stüwe

Der Neujahrsempfang 2020 der Bürgervereinigung Rodenkirchen fand in der Alteburger Mühle statt auf Einladung des Generalkonsuls der Republik Polen, Jakub Wawrzyniak. Der historische Ort aus dem 18. Jahrhundert in Köln-Marienburg beherbergte früher die Handelsabteilung des Generalkonsulats der Republik Polen.

Zahlreiche Vereinsmitglieder, Gäste aus der Landespolitik, Ratsmitglieder der Stadt Köln, Bezirksvertreter von Rodenkirchen, Mitarbeiter der Verwaltung der Stadt Köln, Vertreter der Wirtschaft, Bürgervereine und Mitglieder der Stadtgesellschaft waren anwesend. Der Generalkonsul der Republik Polen Jakob Wawrzyniak, eröffnete den Empfang und sprach über die große Verbundenheit mit Köln.

Henriette Reker, Oberbürgermeisterin Stadt Köln spricht auf dem Neujahrsempfang 2020

Henriette Reker, Oberbürgermeisterin Stadt Köln
Foto: Beatrix Polgar-Stüwe

Oberbürgermeisterin Henriette Reker hob in ihrem Grußwort die Wichtigkeit der bürgerschaftlichen Partizipation hervor, welche auch die Bürgervereinigung Rodenkirchen zum Wohle des Bezirkes ausübt. Sie lobte die ehrenamtliche Arbeit, die die Stadt lebenswert mache, Identität stifte und Solidarität schaffe. „Sie machen sich um das friedliche Zusammenleben in unserer Stadt verdient“, dankte Henriette Reker dem Team der Bürgervereinigung Rodenkirchen. Die Oberbürgermeisterin übermittelte ihren besonderen Dank für die Gastfreundschaft des Generalkonsul Jakub Wawrzyniak und der Bürgervereinigung. Sie hob hervor, dass der Zivilgesellschaft in Köln die Tore geöffnet würden und lobte die erstklassige Zusammenarbeit zwischen Köln und Polen.

Dieter Maretzky und Wolfgang Behrendt (2. Vorsitzender) sprachen in ihrem Dialog zuerst Themen an, die sich für die Bürger des Kölner Südens zur Zufriedenheit entwickelt hatten. Sie äußerten sich anerkennend, dass endlich das lang verfolgte Ziel der Rettung des Naturschutzgebietes Sürther Aue erreicht sei. Sie freuten sich, dass nun bald der erste Spatenstich für den Bau der Ortsumgehung Meschenich beginnen wird. Aber für die Jugendlichen in Rodenkirchen gebe es noch keinen Ort, wo sie unter sich sein können. Infrastruktur, Schulen, Sürther Feld und das Hallenbad waren weitere wichtige Themen, die angesprochen wurden.

Konsul Jakub Wawrzyniak, Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Dieter Maretzky auf dem Neujahrsempfang 2020

Konsul Jakub Wawrzyniak, Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Dieter Maretzky Foto: Laura Maretzky

Dieter Maretzky trägt sich in das Buch des Bezirks Rodenkirchen ein mit Mike Homann und Wolfgang Behrendt

Dieter Maretzky trägt sich in das “Rote Buch” des Bezirks Rodenkirchen ein. Foto: Beatrix Polgar-Stüwe

Eine besondere Überraschung und Ehrung hatte Mike Homann, Bezirksbürgermeister für Dieter Maretzky vorgesehen. Homann lobte das 40jährige große Engagement des 1. Vorsitzenden und hatte eigens das „Rote Buch“ des Stadtbezirks Rodenkirchen mitgebracht. Er bat Dieter Maretzky, sich in das Buch einzutragen. Minutenlang gab es Applaus für diese besondere Ehrung.

Als Gastgeber sorgte das Generalkonsulat der Republik Polen für ein original polnisches Buffett unter anderem mit einer köstlichen Barszcz (Rote-Bete-Suppe) und gefüllten Piroggen. Generalkonsul Jakub Wawrzyniak und Vizekonsulin Anita Mikolajczak freuten sich über das große Interesse der Gäste des Empfangs. Die freundschaftliche, charmante Art der Gastgeber wurde von allen Gästen sehr gelobt. Polen und Deutschland verbindet die gemeinsame Geschichte und somit eine Verpflichtung, sich gemeinsam für ein Miteinander einzusetzen.

Dieter Maretzky dankte Generalkonsul Wawrzyniak, Vizekonsulin Mikolajczak und dem Team für die große Unterstützung sowie dem Vorstand der Bürgervereinigung für ihre Hilfe beim Neujahrsempfang. Er sagte: “Wir hoffen und wünschen uns, dass unserer Nachbarland Polen sich weiterhin für Europa, Gerechtigkeit und für den Frieden einsetzt. Denn das ist für unsere gemeinsame Zukunft in Europa und unsere gemeinsame Sicherheit von größter Bedeutung.”

 

Vorstand Bürgervereinigung Rodenkirchen

Vorstand der Bürgervereinigung Rodenkirchen auf dem Neujahrsempfang
Foto: Laura Maretzky

 

Konsul Jakub Wawrzyniak bei seiner Ansprache au dem Neujahrsempfang 2020

Konsul Jakub Wawrzyniak bei seiner Ansprache
Foto: Beatrix Polgar-Stüwe

Musikalisch begleitet wurde der Neujahrsempfang vom Duo „Bridges“ Alexandra Stegh (Gesang) und Olaf Absalon (Gitarre). Sie sangen stimmungsvoll polnische und international bekannte Lieder.

Das Duo Bridges sorgte für die Musik auf dem Neujahrsempfang 2020 der Bürgervereinigung Rodenkirchen

 

 

 

 

 

 

 

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