Geplanter Ausbau der Bildungsinfrastruktur im Sürther Feld / im Stadtteil Rodenkirchen Stand: 7.3.2016
1. Geplanter Ausbau der Kindertagesbetreuung
Zum Jahresbeginn 2016 stellt sich die Versorgungssituation der Kindertagesbetreuung im Stadtteil Rodenkirchen wie folgt dar: Die Versorgungsquote U3 (Anteil der Betreuungsplätze für unter 3-Jährige in Relation zur Bevölkerung der unter 3-Jährigen) beträgt aktuell 33%. Dabei stehen für 23% der unter 3-Jährigen Betreuungsplätze in Kindertageseinrichtungen und für 10% Betreuungsplätze der Kindertagespflege zur Verfügung. Die Versorgungsquote Ü3 (Anteil der Kitaplätze für Kinder im Alter von 3 Jahren bis zum Schuleintritt, 39 Berechnungsmonate) liegt bei 80%. Mit Blick auf die aktuellen gesamtstädtischen Versorgungsquoten von 40% für unter 3-Jährige und 100% für über 3-Jährige ergeben sich deutliche Nachholbedarfe.
+ Nach der stadtweiten Elternbefragung zum Bedarf an Betreuungsplätzen für unter 3-Jährige zum Jahresbeginn 2015 wünschen sich insgesamt rund 59% der Eltern von unter 3-jährigen Kindern im Stadtteil Rodenkirchen einen Betreuungsplatz, und zwar ganz überwiegend in einer Kindertageseinrichtung (51%).
+ Nach den Ergebnissen der aktuellen, kleinräumigen Bevölkerungsprognose der Stadt Köln wird die Zahl der unter 3-jährigen Kinder im Stadtteil Rodenkirchen von 406 in 2014 auf voraussichtlich 489 in 2020 ansteigen und dann bis 2025 ganz leicht auf 468 absinken. Die Zahl der 3- bis unter 6-Jährigen wird von 398 in 2014 auf vorausberechnet 499 in 2020 und 502 in 2025 an-steigen. Angemerkt sei, dass der vollständige Bezug des Sürther Feldes in der aktuellen kleinräumigen Bevölkerungsprognose bis 2025 einkalkuliert ist.
+ Unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Bevölkerungsprognose und der Elternbefragung ist mit Blick auf das Jahr 2020 von einem Bedarf an weiteren 350 Plätzen in Kindertageseinrichtungen respektive 21 Kitagruppen im Stadtteil Rodenkirchen auszugehen.
+ Zur Deckung dieses Bedarfs im Stadtteil Rodenkirchen sind folgende Flächen für den Bau neuer Kindertageseinrichtungen vorgesehen:
+ Sürther Feld, II. Bauabschnitt, Zitronenfalterstraße, Kindertageseinrichtung mit 3 Gruppen, voraussichtliche Umsetzung im 2. Quartal 2018
Sürther Feld, III. Bauabschnitt, Sürther Feld, Kindertageseinrichtung mit 4 Gruppen, voraussichtliche Umsetzung im 3. Quartal 2020
+ Fläche neben dem III. Bauabschnitt, Sürther Straße/Am Feldrain, Kindertageseinrichtung mit 6 Gruppen (in Verbindung mit Schule und Jugendangebot), voraussichtliche Umsetzung (frühestens) ab 2021
+ Bahnstraße, Kindertageseinrichtung mit 3 Gruppen, voraussichtliche Umsetzung (frühestens) ab Kitajahr 2021/22
+ Ringstraße, Kindertageseinrichtung mit 6 Gruppen, voraussichtliche Umsetzung (frühestens) ab Kitajahr 2021/22
+Insgesamt würden bei Umsetzung der genannten Planungen 5 neue Kindertageseinrichtungen mit insgesamt 22 Gruppen entstehen und damit ein bedarfsgerechtes Angebot realisiert werden können.
+ Am Standort Eygelshovener Straße ist eine Fläche für eine weitere Kita angemeldet. Vor dem oben beschriebenen Hintergrund wird diese Fläche als Kitareservefläche betrachtet.
2. Geplanter Ausbau der schulischen Infrastruktur
+ Die Evangelische Grundschule Mainstraße (Ernst-Moritz-Arndt-Schule) soll vom bisherigen Standort, den sie derzeit gemeinsam mit der katholischen Grundschule (Grüngürtelschule) nutzt, in den Neubau Ecke Sürther Straße / Am Feldrain umziehen. Die Fertigstellung des Gebäudes ist zum Sommer 2020 avisiert. Mit dem Umzug wird auch die Platzzahl an der Ernst-Moritz-Arndt-Schule erhöht. Statt bisher 3 Züge können dann 5 Grundschulzüge geführt wer-den.
+ Durch den Auszug aus dem Gebäude Mainstraße kann auch die dort verbleibende Grüngürtelschule um voraussichtlich mindestens einen Zug wachsen und gleichzeitig könnten die dort vorhandenen Schulcontainer abgebaut werden, sofern die Bedarfssituation dies zum Entscheidungszeitpunkt zulässt.
+ Insgesamt wird durch den Neubau für die Ernst-Moritz-Arndt-Schule die Platzzahl an Grundschulen u.a. für die Stadtteile Rodenkirchen, Weiß, Sürth und Hahnwald um 3 Züge erhöht. Die GGS Zum Hedelsberg in Weiß wurde bereits im Zuge des Ganztagsausbaus, u.a. auch mit Hinblick auf die Baumaßnahmen im Sürther Feld, auf 3 Züge erweitert.
+ Bereits in der Vergangenheit den vergangenen Jahrzehnten sind im Stadtbezirk Rodenkirchen Schulerweiterungen erfolgt, die u.a. durch die Wohnbaumaßnahmen im Sürther Feld begründet wurden. So wurde die Realschule Kuckucksweg (Erich-Gutenberg-Realschule) auf 4 Züge, das Gymnasium Sürther Straße 55 (Gymnasium Rodenkichen) auf 5 Züge in der Sekundarstufe I und 7 Zügen in der Sekundarstufe II und die Gesamtschule Sürther Straße 191 (Gesamtschule Rodenkirchen) auf 6 Züge in der Sekundarstufe I und auf 5 Züge in der Sekundarstufe II erweitert. Es sind damit bereits in erheblichem Maße Schulen im unmittelbaren Einzugsbereich des Sürther Feldes vergrößert worden, insbesondere auch um Schülerinnen und Schüler aus dem Sürther Feld wohnortnah aufnehmen zu können.
+ Die beabsichtigte, nochmalige Erweiterung der Gesamtschule Rodenkirchen kommt auch als wohnortnahes Angebot den Schülerinnen und Schülern zu Gute, die in Rodenkirchen und den angrenzenden Stadtteilen leben. Allerdings ist die Erweiterung auch der Situation geschuldet, dass stadtweit Schulplätze an weiterführenden Schulen fehlen und dringend geschaffen werden müssen. Die Suche nach neuen zusätzlichen Schulgrundstücken wird mit Hochdruck betrieben, aber es ist selbstverständlich auch erforderlich, die Möglichkeiten zu nutzen, die an vorhandenen Schulstandorten bestehen, um dringend erforderliche Plätze zeitnah schaffen zu können.
Die gute Anbindung an die Stadtbahnlinie ist ein weiteres Argument, das Potential des Standortes bestmöglich auszunutzen. Daher strebt die Verwaltung an, bis zum Schuljahr 2017/18 die räumlichen Voraussetzungen an der Gesamtschule Rodenkirchen zu schaffen, um dort zwei zusätzliche Züge in der Sekundarstufe I aufnehmen zu können und auch die Kapazitäten in der Sekundarstufe II adäquat zu erweitern.
Der Kölner Süden ist eine wachsende Stadtregion. Besonders Familien mit Kindern zieht es in die Stadtviertel von Rodenkirchen bis Sürth. Das Schulangebot vor allem bei weiterführenden Schulen hält mit dieser Entwicklung nicht Schritt. Sowohl die Gesamtschule Rodenkirchen als auch das Gymnasium Rodenkirchen müssen derzeit jedes Jahr Schülerinnen und Schüler in großer Zahl abweisen. Diese Schüler sind dann gezwungen, weite Wege zu den Schulen in anderen Stadtbezirken zu bewältigen.
Besonders schwierig ist die Schulsituation auch für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Sie werden heute ganz überwiegend in Förderschulen in anderen Bezirken Kölns unterrichtet. Das Angebot an Gemeinsamem Unterricht ist wie überall in Köln in der Sekundarstufe mager. Rund zehn Jugendliche pro Jahr finden einen Platz im Gemeinsamen Unterricht der Gesamtschule Rodenkirchen. Der Bedarf ist erheblich größer, vor allem in Hinblick auf die Verpflichtung aus der UN-Behindertenrechtskonvention, ein inklusives Bildungssystem aufzubauen, in dem Schüler und Schülerinnen mit und ohne Behinderung gemeinsam lernen.
Der Stadtbezirk Rodenkirchen mit seinen rund 10.000 Schulkindern und -jugendlichen wird in Zukunft mindestens 500 Plätze im Gemeinsamen Unterricht für Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf bereitstellen müssen, davon rund 300 in weiterführenden Schulen. Die Offene Schule Köln, betrieben durch das Netzwerk Inklusive Schule Köln e.V. wird von der Bürgervereinigung Rodenkirchen begrüßt.
Zur Zeit hat die OSK 267 Schüler/innen, davon 252 in der Sekundarstufe I und 15 in der Sekundarstufe II. Außerplanmäßig wird sie – aus aktuellem Anlass neben den 5 Flüchtlingskindern, die schon hier zur Schule gehen, weitere 10 aufnehmen.
Insgesamt ist dann also ab Sommer 2016 262 Schüler/innen in der Sekundarstufe I und ca. 40 in der Sekundarstufe II.
Leider ist aber der geplante Ausbau der Sekundarstufe I auf 301 Schüler/innen aufgrund des fehlenden Erweiterungsbaus nicht in diesem Jahr möglich
Ein ausreichendes, dem Gesetz entsprechendes und wohnnahes Angebot an Kitas ist gerade im Sürther Feld dringend umzusetzen. Das Schulangebot an weiterführenden Schulen ist im Kölner Süden dringend zu vergrößern, da zu wenige Plätze für Grundschüler und ältere Schüler vorhanden sind, deshalb muss der Neubau der Ernst-Moritz-Arndt-Schule, der in der Ausschreibung ist, zügig umgesetzt werden. Ebenso ist endlich die Planung einer weiterführenden Schule im Raum Rondorf zu beginnen. Auch die über zukünftige Nutzung des Gebäudes der jetzigen Hauptschule ist zu entscheiden.
Stellungnahme Situation Schulen
Am 30.11.2015 teilte die Verwaltung dem Ausschuss Schule und Weiterbildung mit: |
Herausforderungen angesichts stark steigender Schülerzahlen und Maßnahmenplanung zum bedarfsgerechten Ausbau der Schullandschaft
Nach der aktuellen städtischen Bevölkerungsprognose vom 08. Mai 2015 wird die Bevölkerung in Köln voraussichtlich auf fast 1,2 Mio. Einwohner/-innen in 2040 ansteigen.
- Für die Kinder im Grundschulalter von 6 bis unter 10 Jahren wird ein Anstieg von rund 36.100 in 2014 auf 40.600 in 2040 vorausgesagt, das entspricht einem Anstieg um rund 4.500 Schülerinnen und Schülern und einem prozentualen Zuwachs von rund 12%.
- Für die Kinder und Jugendlichen im Alter der Sekundarstufe I von 10 bis unter 16 Jahren wird ein Anstieg von rund 52.000 in 2014 auf 61.400 in 2040 vorausberechnet, das entspricht einem Anstieg um rund 9.400 Schülerinnen und Schüler und einem prozentualem Zuwachs von rund 18%.
Die jeweiligen Anstiege erfolgen weitgehend schon bis 2030, danach schwächt sich das weitere Bevölkerungswachstum etwas ab.
Rechnet man die erwarteten Schülerzahlen nach aktueller Bevölkerungsprognose auf Eingangsklassen in Grundschulen und weiterführenden Schulen um, dann werden in 2040 voraussichtlich rund 1.125 Kinder mehr in Grundschulen eingeschult als heute und gehen etwa 1.570 Kinder mehr auf die 5. Klassen weiterführender Schulen über als heute.
- Rechnerisch ergibt sich vor diesem Hintergrund ein Mehrbedarf an 12 neuen Grundschulen 1.125 [Erstklässler/-innen] = 12 neue Grundschulen.
- Rechnerisch ergibt sich vor diesem Hintergrund ein Mehrbedarf an 14 – 15 neuen weiterführenden Schulen 1.570 [Fünftklässler/-innen] : = 14 – 15 neue weiterführende Schulen
Die CDU-Fraktion im Kölner Rat stellte am 2.2.2010 den Antrag, die schnellstmögliche Einrichtung zusätzlicher Plätze in Gymnasien im Stadtbezirk 2 umzusetzen und „mit der Errichtung eines 4-zügigen Gymnasiums zum Schuljahresbeginn 2011/2012 im Stadtbezirk 2 und der hierzu erforderlichen Bereitstellung eines geeigneten Geländes, auf dem ein Ganztagsbetrieb realisiert werden kann, zu beginnen.“
Unsere Forderungen:
- Dringender Neubau der Ernst-Moritz-Arndt-Grundschule auf dem Sürther Feld, nicht erst im Jahr 2020, wie es geplant ist.
- Keine provisorische Vergrößerung der Gesamtschule Rodenkirchen um 350 Plätze in Containern neben dem Neubau, stattdessen muss:
- Eine neue weiterführende Schule im Raum Rondorf gebaut werden (in der o.g. Mitteilung der Stadtverwaltung ist diese Schule nicht aufgezählt!).
- Die Realschule Godorf muss die notwendigen und geplanten Räume für den Ganztagsbetrieb bekommen.
- Förderung der OSK Offene Schule Köln
- Sanierung der WC-Anlagen der Grüngürtelschule