Ortstermin an der Riviera in Rodenkirchenwegen Lärm- und Müllproblematik

V.l.: Hans-Dieter Meinhardt, Prof. Dr. Winfried Panse (Anwohner) und Dr. Jörg Klusemann.

Die Anlieger an der Riviera in Rodenkirchen – besonders im Bereich zwischen Barbarastr. und Walther-Rathenau-Str. – haben sich mit einer Wohnung oder einem Haus einen Traum erfüllt: Wohnen am schönsten Fleck Rodenkirchens.

Doch aus dem Traum wird oft an schönen und warmen Tagen und Nächten im Sommer für Anwohner ein Alptraum: Viele Ausflügler suchen dann hier Platz für ein Picknick, zum Chillen, zum Party feiern, zum Konsum von Alkohol und mehr. Das führt alles zu viel Müll, oft zu einer massiven Lärmbelästigung bis weit nach Mitternacht, zu Sachbeschädigung an Häusern, Urinieren auf Privatgrundstücken (Garageneinfahrten) und somit zu einer deutlichen Verminderung der Lebensqualität für die Bewohner. Dieses Jahr hat sich die Situation noch verschlimmert, auch durch die Corona-Krise. Hinzu kommen immer wieder auch aggressive Handlungen, so dass es einige Anlieger bevorzugen, am Wochenende Rodenkirchen zu verlassen.

Teilnehmer am Ortstermin Müll und Lärm am Rhein in Rodenkirchen

Müll am Rhein in Rodenkirchen

Bitte so nicht! Deshalb plant die Bürgervereinigung Rodenkirchen eine Instagram-Challenge zur Sensibilisierung rund um das Thema Müll an der Riviera.

In den letzten Wochen wurden einige Beschwerden, auch von Mitgliedern und anderen Bürgern, an die Bürgervereinigung Rodenkirchen gerichtet. Es bestand der Eindruck, dass die Ordnungsbehörden und die Polizei diesen Zustand dulden. Deshalb wurde die Bürgervereinigung Rodenkirchen aktiv, informierte Verwaltung sowie die örtliche Politik. Am 10.7. fand mit dem Ordnungsamt, der AWB und weiteren Personen ein Ortstermin statt. Vom Amt für öffentliche Ordnung kam Hans-Dieter Meinhardt, Gruppenleiter für den Stadtbezirk Rodenkirchen, Josef Balkhausen, Leiter des Reinigungsteams Rodenkirchen, Hans-Dieter Isbach, Leiter des Betriebshofes in der Alteburger Str., Dr. Jörg Klusemann, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung und der Bezirksvertreter Frank Theilen von Wrochem  aus der Fraktion der Grünen. Die Bürgervereinigung war durch Silvia Behrendt und Dieter Maretzky vom geschäftsführenden Vorstand vertreten.

Müll nach Party am Rhein in Rodenkirchen

Nach der Party (Foto: Christian Gahrmann)

Am Brennpunkt Riviera werden mehr flexible Müllbehälter aufgestellt

Die anwesenden Anlieger lobten das große Engagement der AWB, die sehr zuverlässig, besonders an der als Theke genutzten Hochwasserschutzmauer, die Abfälle entsorgt und die knapp bemessenen Müllbehälter leert. Hans-Dieter Isbach betonte, dass die AWB diesen Brennpunkt genau im Blick habe und auch bereit sei, über zusätzliche Müllbehälter zu sprechen. Einem Anlieger passte das nicht, denn nach seiner Meinung würde jeder Behälter noch mehr Müll produzieren. Nun sollen zur Probe weitere flexible Behälter aufgestellt werden und nach den Sommerferien besprochen werden, ob das eine Entlastung zur Folge hatte.

Hans-Dieter Meinhardt betonte, dass es hier Kontrollen gäbe, aber dass er mit insgesamt zehn Mitarbeitern für den Stadtbezirk Rodenkirchen den an manchen Tagen massiven Bedarf an Eingriffen nicht abdecken könne. Er riet den Anliegern, nicht erst nach 22 Uhr anzurufen, sondern früher, wenn sich eine entsprechende Lärmentwicklung bemerkbar macht. Dann könnten Personalien festgestellt werden und andere notwendige Maßnahmen getroffen werden. Insgesamt benötigt das Ordnungsamt mehr Mitarbeiter, um den gestiegenen Bedarf abdecken zu können. Der Stadtbezirk Rodenkirchen habe neben der Riviera weitere Brennpunkte.

Die Antworten waren nicht zur Zufriedenheit der Anlieger. Sinnvoll wäre ein Antrag in der Bezirksvertretung, dass Mitarbeiter des Ordnungsamtes wieder im Bezirksamt Rodenkirchen tätig sind und das Personal insgesamt verstärkt wird. Dr. Jörg Klusemann wird sich darum kümmern. Eine Anliegerin schlug die Aufstellung von großen Hinweisschildern vor, die deutlich an die Besucher der Grünanlagen appellieren, Rücksicht auf die Anwohner zu nehmen. Dem stimmte Herr Meinhardt zu und Dieter Maretzky wird das beim Bezirksamt anregen. Zum Ortstermin waren weitere Mitglieder der Bezirksvertretung eingeladen, die sich entschuldigten, da sie durch Urlaub oder Arbeit verhindert seien.

Auf die Rückmeldung der Polizei, des Umweltamtes und des Wasser- und Schifffahrtsamtes wartet die Bürgervereinigung Rodenkirchen noch, so dass weitere Informationen folgen werden.

Text/Fotos: Dieter Maretzky