
Das Interesse an dieser Führung durch die Zollstock-Siedlung war so groß, so dass wir am 16. Oktober diesen Termin nochmals anbieten. Foto: B. Polgar-Stüwe
Auf die dritte Spurensuche durch die Zollstock-Siedlung zu Gebäuden der Bauhaus-Architektur von Wilhelm Riphahn lädt die Bürgervereinigung Rodenkirchen ein. Kunsthistorikerin Angelika Lehndorff-Felsko führt die Gruppe am Sonntag, 16. Oktober 2022 um 10:30 Uhr auf vielfachen Wunsch nochmals durch Zollstock. Während der einzelnen Etappen entlang des Zollstockgürtels, der Vorgebirgsstraße und deren Seitenstraßen bis hin zum denkmalgeschützten Rosenzweigpark sehen die Gäste, welche Anregungen die Architektur des Bauhaus und die niederländische De Stijl-Bewegung in Köln-Zollstock gab.
Anmeldung
Kaum ein Architekt hat in Köln so viele Gebäude hinterlassen wie Riphahn. So gibt es zahlreiche von ihm geplante Einfamilienhäusern, große Siedlungen und zahlreiche stadtbildprägenden Kulturbauten. Zu bekannten Riphahn-Gebäuden zählen beispielsweise in Köln die Oper am Offenbachplatz, die Bastei, das frühere Britische Kulturinstitut The British Council an der Hahnenstraße oder der ehemalige Ufa-Filmpalst am Ring. Aber wir verdanken Riphahn auch den sozialen Wohnungsbau in Köln zu Beginn des frühen 20. Jahrhunderts, der wesentlich von den Ideen der Bauhaus-Strömung geprägt wurde. Der Kölner Siedlungsbau dieser Zeit galt als führend. Überdies wirkte er sich sogar auch in anderen Regionen der Erde aus.
Wir schauen uns auch die schönen Bauten von Manfred Faber am Höninger Weg an. Aufgrund seines jüdischen Glaubens wurde Manfred Faber im Dritten Reich verfolgt und interniert, bevor er 1942 ins KZ Theresienstadt deportiert wurde. 1944 wurde er im KZ Auschwitz ermordet. Manfred Faber war ein herausragender Vertreter des Neuen Bauens in den 1920er Jahren. Für die GAG plante er neben der Naumannsiedlung auch noch die Märchensiedlung, Teile der Siedlung in Zollstock sowie mehrere Wohngebäude in Klettenberg. Informationen über Mafred Faber: www.gag-koeln.de/2021/10/gedenken-an-manfred-faber/

Bauhaus-Architektur in der Zollstock-Siedlung. Foto: Lehndorff-Felsko
Treffpunkt: 10:15 Uhr an der KVB-Bushaltestelle Zollstockgürtel (130, 131, 134), 50969 Köln (zwischen Höninger Weg und Vorgebirgsstraße).
Dauer: 10:30 bis 12:00 Uhr, Kosten: 8 Euro für Mitglieder der Bürgervereinigung Rodenkirchen, 13 Euro für Nichtmitglieder. Maximal 25 Personen.
Wer war Wilhelm Riphahn?
Wilhelm Riphahn (* 25. Juli 1889 in Köln; † 27. Dezember 1963 Köln) war ein bekannter deutscher Architekt. Seit 1913 war er als selbstständiger Architekt tätig. Darüberhinaus beteiligte er sich zwischen 1945 und 1948 als Berater beim Wiederaufbau der Stadt Köln. In den 1940er und 1950er Jahren gab er daher der Stadtentwicklung Kölns zahlreiche Impulse.
Verschiedene Siedlungen plante Riphahn im Auftrag der GAG, die auch heute noch zum Bestand der Wohnungsbaugenossenschaft gehören. In Bickendorf, Zollstock, Mauenheim und Buchforst sind zum Beispiel ganze Straßenzüge von Riphahns Entwürfen geprägt.
https://www.zohus.de/koeln-specials/historisches-koeln/architekt-wilhelm-riphahn
Redaktion: Beatrix Polgar-Stüwe

Haus Hillebrand im Bauhausviertel in Köln-Rodenkirchen. Foto: Beatrix Polgar-Stüwe
Am Tag des offenen Denkmals 2022 veranstaltet die Bürgervereinigung Rodenkirchen am Samstag, 10. September 2022 von 15 bis 17 Uhr eine Führung durch die Bauhaussiedlung am Rhein. Der bekannte Stadtführer Günter Leitner geht dabei mit der Gruppe auf Spurensuche in Köln-Rodenkirchen. Er zeigt, wie harmonisch das Neue Bauen in der Tradition des Bauhaus neben klassischen Villen hier im Einklang stehen. Clemens Hillebrand, Kirchenmaler, Grafiker und Glaskünstler lebt bereits seit dritter Generation hier in der kleinen Siedlung des Neuen Bauens. Er lädt die Teilnehmenden zur Besichtigung seines Ateliers im weitgehend Original erhaltenen Haus ein. Hier ist noch der helle Originalputz von 1929 erhalten. Auch die anderen Häuser der Siedlung waren hell verputzt, aber ursprünglich nie alpin angestrichen.
Die Führung am 10.9.2022 ist ausgebucht!
Anmeldung
Das Haus Hillebrand wurde 1929 erbaut von Architekt Josef Op Gen Oorth, einem berühmten Vertreter des „Internationalen Stils“. Anschließend findet der Rundgang mit Günter Leitner entlang der sechs Bauhaus-Villen am Rheinufer statt. Hier entstand auf großen Grundstücken mit altem Baumbestand die sogenannte Künstlerkolonie zwischen 1929 und 1933. Günter Leitner wird darüber hinaus über die privaten Wohnhäuser, deren Architekten und Bewohner berichten, die der Hang zur Avantgarde, zum Fortschritt, zur Eleganz und Moderne auszeichnete. Als Kontrastprogramm dient der anschließende geführte Spaziergang zu den klassischen Villen im Auenviertel und am Rhein.
Tag des offenen Denkmals 2022 in Rodenkirchen: Bauhaus & Historismus

Bauhaus in Köln-Rodenkirchen Foto: Beatrix Polgar-Stüwe
Der diesjährige bundesweite Tag des offenen Denkmals findet unter dem Motto „Kulturspur. Ein Fall für Denkmalschutz“ statt. Der Tag des offenen Denkmals 2022 geht folglich der Frage nach, welche Erkenntnisse und Beweise sich durch die Denkmäler gewinnen lassen. Andres gefragt: Welche Spuren hat menschliches Handeln inzwischen hinterlassen? Welche Geschichte ist an dem Denkmal ablesbar? Wurden gar „Taten“ im und am Bau verübt? Und schließlich: Welche Schlüsse zieht die Denkmalpflege daraus?
An unserer Führung können 30 Personen teilnehmen. Hier können Sie ab Mitte August das Gesamtprogramm zum Tag des offen Denkmals online einsehen. Weitere Informationen auf www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/kultur/tag-des-offenen-denkmals und www.tag-des-offenen-denkmals.de/
Treffpunkt: Ecke Walther-Rathenau-Straße / Im Park, 50996 Köln-Rodenkirchen Anmeldung erforderlich!
Dauer: Gut zwei Stunden zu Fuß, das Haus Hillebrand ist nicht barrierefrei. Teilnahme kostenlos.
HINWEIS: Falls das Kartenkontigent erschöpft ist (d.h., Sie können keine Karten bei dem Link zur Anmeldung reservieren), schreiben Sie uns bitte eine E-Mail über unser Kontaktformular. Wir setzen Sie dann auf auf die Warteliste und geben Bescheid, wenn Plätze frei werden.

Gebäude aus der Zollstock-Siedlung, das von Riphahn geplant wurde. Foto: Lehndorf-Felsko
Auf eine zweite spannende Spurensuche durch die Zollstock-Siedlung zu Gebäuden der Bauhaus-Architektur von Wilhelm Riphahn lädt die Bürgervereinigung Rodenkirchen ein. Kunsthistorikerin Angelika Lehndorff-Felsko führt die Gruppe am Sonntag, 7. August 2022 um 10:30 Uhr durch Zollstock. Während der einzelnen Etappen entlang des Zollstockgürtels, der Vorgebirgsstraße und deren Seitenstraßen bis hin zum denkmalgeschützten Rosenzweigpark sehen die Gäste, welche Anregungen die Architektur des Bauhaus und die niederländische De Stijl-Bewegung in Köln-Zollstock gab.
Die Führung ist ausgebucht!
Anmeldung 7.8.22
Kaum ein Architekt hat in Köln so viele Gebäude hinterlassen wie Riphahn. So gibt es zahlreiche von ihm geplante Einfamilienhäusern, große Siedlungen und zahlreiche stadtbildprägenden Kulturbauten. Zu bekannten Riphahn-Gebäuden zählen beispielsweise in Köln die Oper am Offenbachplatz, die Bastei, das frühere Britische Kulturinstitut The British Council an der Hahnenstraße oder der Ufa-Filmpalst am Ring. Aber wir verdanken Riphahn auch den sozialen Wohnungsbau in Köln zu Beginn des frühen 20. Jahrhunderts, der wesentlich von den Ideen der Bauhaus-Strömung geprägt wurde. Der Kölner Siedlungsbau dieser Zeit galt als führend. Überdies wirkte er sich sogar auch in anderen Regionen der Erde aus.
Aber: Ist die Zollstock-Siedlung bei Bauhaus-Interessierten in Vergessenheit geraten? „Mir ist nicht bekannt, dass in der letzten Zeit je eine Führung durch die Riphahn-geprägte Zollstock-Siedlung stattgefunden hätte,“ bemerkt Angelika Lehndorff-Felsko. Ein guter Grund findet Lehndorf-Felsko, an der Führung in Zollstock teilzunehmen, die zudem zwei Wochen nach Riphahns 133. Geburtstag stattfindet.

Bauhaus-Architektur in der Zollstock-Siedlung. Foto: Lehndorff-Felsko
Treffpunkt: 10:15 Uhr an der KVB-Bushaltestelle Zollstockgürtel (130, 131, 134), 50969 Köln (zwischen Höninger Weg und Vorgebirgsstraße).
Führung: 10:30 bis 12:00 Uhr, Kosten: 8 Euro für Mitglieder der Bürgervereinigung Rodenkirchen, 13 Euro für Nichtmitglieder. Maximal 25 Personen.
Bei großer Hitze wird die Führung verschoben. Angemeldete erhalten dann rechtzeitig eine E-Mail-Benachrichtigung.
Wer war Wilhelm Riphahn?
Wilhelm Riphahn (* 25. Juli 1889 in Köln; † 27. Dezember 1963 Köln) war ein bekannter deutscher Architekt. Seit 1913 war er als selbstständiger Architekt tätig. Darüberhinaus beteiligte er sich zwischen 1945 und 1948 als Berater beim Wiederaufbau der Stadt Köln. In den 1940er und 1950er Jahren gab er daher der Stadtentwicklung Kölns zahlreiche Impulse.
Verschiedene Siedlungen plante Riphahn im Auftrag der GAG, die auch heute noch zum Bestand der Wohnungsbaugenossenschaft gehören. In Bickendorf, Zollstock, Mauenheim und Buchforst sind zum Beispiel ganze Straßenzüge von Riphahns Entwürfen geprägt.
https://www.zohus.de/koeln-specials/historisches-koeln/architekt-wilhelm-riphahn
Redaktion: Beatrix Polgar-Stüwe

Gebäude aus der Zollstock-Siedlung, das von Riphahn geplant wurde. Foto: Lehndorf-Felsko
Die Führung am 24. Juli ist nun ausverkauft. Bitte melden Sie sich bei Interesse bei unserer zweiten Führung am 7. August an.
Auf eine spannende Spurensuche durch die Zollstock-Siedlung zu Gebäuden der Bauhaus-Architektur von Wilhelm Riphahn lädt die Bürgervereinigung Rodenkirchen ein. Kunsthistorikerin Angelika Lehndorff-Felsko führt die Gruppe am Sonntag, 24. Juli 2022 um 10:30 Uhr durch Zollstock. Während der einzelnen Etappen entlang des Zollstockgürtels, der Vorgebirgsstraße und deren Seitenstraßen bis hin zum denkmalgeschützten Rosenzweigpark sehen die Gäste, welche Anregungen die Architektur des Bauhaus und die niederländische De Stijl-Bewegung in Köln-Zollstock gab.
Kaum ein Architekt hat in Köln so viele Gebäude hinterlassen wie Riphahn. So gibt es zahlreiche von ihm geplante Einfamilienhäusern, große Siedlungen und zahlreiche stadtbildprägenden Kulturbauten. Zu bekannten Riphahn-Gebäuden zählen beispielsweise in Köln die Oper am Offenbachplatz, die Bastei, das frühere Britische Kulturinstitut The British Council an der Hahnenstraße oder der Ufa-Filmpalst am Ring. Aber wir verdanken Riphahn auch den sozialen Wohnungsbau in Köln zu Beginn des frühen 20. Jahrhunderts, der wesentlich von den Ideen der Bauhaus-Strömung geprägt wurde. Der Kölner Siedlungsbau dieser Zeit galt als führend. Überdies wirkte er sich sogar auch in anderen Regionen der Erde aus.
Aber: Ist die Zollstock-Siedlung bei Bauhaus-Interessierten in Vergessenheit geraten? „Mir ist nicht bekannt, dass in der letzten Zeit je eine Führung durch die Riphahn-geprägte Zollstock-Siedlung stattgefunden hätte,“ bemerkt Angelika Lehndorff-Felsko. Ein guter Grund findet Lehndorf-Felsko, an der Führung in Zollstock teilzunehmen, die zudem einen Tag vor Riphahns 133. Geburtstag stattfindet.

Bauhaus-Architektur in der Zollstock-Siedlung. Foto: Lehndorff-Felsko
Anmeldung 24.7.22
HINWEIS: Aufgrund der großen Nachfrage bieten wir am Sonntag, 7. August diese Führung nochmals an.
Treffpunkt: 10:15 Uhr an der KVB-Bushaltestelle Zollstockgürtel (130, 131, 134), 50969 Köln (zwischen Höninger Weg und Vorgebirgsstraße).
Führung: 10:30 bis 12:00 Uhr, Kosten: 8 Euro für Mitglieder der Bürgervereinigung Rodenkirchen, 13 Euro für Nichtmitglieder. Maximal 25 Personen.
Bei großer Hitze wird die Führung verschoben. Angemeldete erhalten dann rechtzeitig eine E-Mail-Benachrichtigung.
Wer war Wilhelm Riphahn?
Wilhelm Riphahn (* 25. Juli 1889 in Köln; † 27. Dezember 1963 Köln) war ein bekannter deutscher Architekt. Seit 1913 war er als selbstständiger Architekt tätig. Darüberhinaus beteiligte er sich zwischen 1945 und 1948 als Berater beim Wiederaufbau der Stadt Köln. In den 1940er und 1950er Jahren gab er daher der Stadtentwicklung Kölns zahlreiche Impulse.
Verschiedene Siedlungen plante Riphahn im Auftrag der GAG, die auch heute noch zum Bestand der Wohnungsbaugenossenschaft gehören. In Bickendorf, Zollstock, Mauenheim und Buchforst sind zum Beispiel ganze Straßenzüge von Riphahns Entwürfen geprägt.
https://www.zohus.de/koeln-specials/historisches-koeln/architekt-wilhelm-riphahn
Redaktion: Beatrix Polgar-Stüwe

Im Auenviertel Ecke Grimmelshausenstraße
Die Bürgervereinigung Rodenkirchen steht für die Erhaltung der Wohn- und Lebensqualität ihres Ortes: Das komplette Auenviertel muss sein einmaliges Flair behalten. Es darf nicht durch Teilung der Grundstücke zugebaut werden! Deshalb ist die Bürgervereinigung Rodenkirchen erfreut, dass die Stadtverwaltung der Forderung nachkommt und einen neuen Bebauungsplan entworfen hat. Denn die besondere Struktur des Auenviertels in Köln-Rodenkirchen muss erhalten bleiben. Die Nachverdichtung durch Teilung großer Grundstücke und der Bebauung des Hinterlands großer Liegenschaften muss verhindert werden. Denn seit geraumer Zeit beobachtet die Bürgervereinigung mit großer Sorge, dass das historisch gewachsene Wohnbauviertel einem Wandel unterliegt mit Teilungen von Grundstücken. Dies führt aber zu einer schleichenden städtebaulichen Verdichtung des gewachsenen Viertels in Köln-Rodenkirchen und zerstört das erhaltenswerte, historisch wertvolle Ambiente des Auenviertels, von der Weißer Straße bis hin zum Uferstraße am Rhein. Denn durch Nachverdichtung würde unwiderruflich der Gesamtcharakter des Viertels zerstört. Auch der Denkmalschutz, die Intention, Natur mit Architektur zu verbinden und die seltene geschichtliche Ablesbarkeit des Ortes wären durch eine rücksichtlose Bebauung verloren.
Auenviertel schützen durch gültigen Bebauungsplan

Erneute öffentliche Auslegung des Bebauungsplan-Entwurfs Auenviertel in Rodenkirchen © Stadt Köln
Vom 2. Juli bis 17. August erfolgt nun die erneute öffentliche Auslegung des Bebauungsplan-Entwurfs Nummer 70390/02 mit Begründung beim Stadtplanungsamt (Stadthaus), Außenstelle, Willy-Brandt-Platz 2, 50679 Köln. Weitere Informationen: https://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/planen-bauen/bebauungsplaene/aktuelle-bebauungsplaene/auenviertel-koeln-rodenkirchen
Ziel der Planung sei es weiterhin, das vorhandene hochwertige Wohngebiet durch planungsrechtliche Instrumente zu schützen. So soll die Struktur einer überwiegend ein- und zweigeschossigen Bebauung mit freistehenden Ein- und Zweifamilienhäusern erhalten bleiben.
Zur Geschichte des Auenviertels in Köln-Rodenkirchen
Das Auenviertel in Rodenkirchen stellt die zweite Erweiterung in der Geschichte Rodenkirchens dar. Die drei Entwicklungsstufen – typisch für das Wachstum kleinster Dörfer im Umkreis größerer Städte – liegen hier, wie ein offenes Bilderbuch, zutage. An kaum einem anderen Ort, wo Kleinstgehöfte längst verschwunden sind, ist die Geschichte einer Stadt und seiner Umgebung so deutlich ablesbar. Sie geben Zeugnis von einer sonst kaum anzutreffenden Vermischung der Bevölkerung aus verschiedenen Schichten, die eng verbunden ist mit der Entwicklung Kölns.
Glückliche Fügungen in der Bau-Historie Rodenkirchens
Die erste Erweiterung war bestimmt durch das Wachsen Kölns zur preußischen Großstadt und zum Industrieort. In Rodenkirchen sind nicht nur die alte Kirche vom ursprünglichen Fischerdorf erhalten geblieben, sondern auch Kleinstgehöfte, die an das ehemalige Dorfbild erinnern. Diese kleinen Höfe legen ein einmaliges Zeugnis dafür ab, dass bei der Versteigerung des ehemals kirchlichen Besitzes mitunter auch Kleinstbauern, Hintersassen, manchmal in der Lage waren, eine winzige Fläche zu erhalten. Zudem setzte, wie an anderen Vororten und Stellen, an denen sich Lehmboden oder Kiesgruben befanden, eine Besiedlung von Kleinunternehmern und Fuhrleuten ein, die das begehrte Baumaterial nach Köln lieferten. Rodenkirchen weitete sich nach Westen aus, über die Hauptstraße hinweg, welche die ursprüngliche Grenze des kleinen Ortes war. Die kleinen, oft hübsch verzierten Backsteinbauten geben in der Frankstraße und Umgebung ein schönes Zeugnis dieser Besiedlung. Aber auch erste kleinere Villen entstanden entlang der Hauptstraße, die deutlich nach Norden in Richtung Köln ausgerichtet waren.

Auenweg Ecke Zuckmayerstraße
Die zweite Erweiterung lässt nun den Trend zum gesunden Leben erkennen, oder die ersten Lehren, die man aus einer ungehemmten Industrialisierung gezogen hatte: Der Rhein wird nicht nur als Transportweg und verkehrstechnische Anbindung an Köln gesehen, sondern wird selbst zur „Ansicht“. Im Urteil der Zeitgenossen ist er nicht nur praktisch, sondern „schön“. Er steht mit seiner grünen Umgebung für eine gesunde Lebensweise, die sich gegen die grauenhaften Folgen der Industrialisierung auch in Köln richtet. Denn man hielt die schlechte Luft für die Ursache vieler Seuchen und Krankheiten und versuchte nun, nicht nur für die Fabrikbesitzer (z.B. Westend in vielen Städten), sondern auch für die einfache Bevölkerung gesunde Wohnungen zu schaffen.
Dass sich alle drei Ausformungen in Rodenkirchen nebeneinander erhalten haben, ist ein außerordentlicher Glücksfall und sehr selten. Ebenso selten ist die Verschmelzung zu einem dennoch einheitlichen Aussehen des Ortes, wo man sich heute noch an eigentlich allen Stellen wohlfühlt und die deutlich sich abhebenden Entwicklungsstufen nie als Trennung registriert.
Die Verwüstungen des Zweiten Weltkrieges, die Köln wie keine andere deutsche Stadt vernichtet haben, zerstörten auch die sichtbare geschichtliche Entwicklung. So haben wir nur noch an einigen wenigen Stellen der Umgebung Bauten, die an das frühere Dorfbild erinnern (etwa Immendorf und Sürth). Von daher ist es ein außerordentlicher Glücksfall, dass in Rodenkirchen gleich mehrere dieser Kleinstgehöfte, etwa an der Friedensgasse oder Barbarastraße erhalten sind, die ursprünglich eine kleine Fläche Nutzlandes ihr Eigen nannten.
Sonderwege beim Siedlungsbau in Rodenkirchen
Die erste Erweiterung mit Kleinunternehmern, Ziegelgrubenbesitzern und Fuhrunternehmen lässt sich an vielen ehemaligen Vororten Kölns nachweisen, Ehrenfeld oder Sülz sind nur zwei Beispiele. Sie zeigen überall nahezu den gleichen Haustypus, der auch in Rodenkirchen zu sehen ist: Drei- oder vierachsige Backsteinbauten, zunächst giebelständig, dann traufständig zur Straße hin orientiert, häufig mit farbigen Backsteinverzierungen und Phantasiewappen ausgestattet.
Doch während sich in nahezu allen Vororten diese Ansiedlungen getrennt von anderen Bebauungen zeigen, sozusagen als zusammengehörige Siedlung – man wollte in den gehobenen Wohngegenden, die rings um die Stadt entstanden, wie etwa Lindenthal oder Klettenberg, den „Ehrenfeldisierungsprozeß“ verhindern, also die Proletarisierung der Villenviertel, geht Rodenkirchen da unbewusst einen Sonderweg! Noch während diese Backsteinbauten an der Frankstraße oder Wilhelmstraße im Bau sind, beginnen sich einige kleine Villen bereits an der neuen Hauptstraße anzusiedeln. Berührungsängste fehlen hier offensichtlich.
Darin – und das kann nicht genug hervorgehoben werden – unterscheidet sich Rodenkirchen grundsätzlich von den anderen Vororten, die zum größten Teil bewusst und neu angelegt wurden: Klettenberg als Villenort oder Sülz als Arbeitervorort. Hier entwickelte sich beides nebeneinander, was man sonst so nicht findet. Selbst das unmittelbar benachbarte Marienburg hat nichts mit der Entwicklung Rodenkirchens gemein, nicht einmal die Architekten sind in beiden Orten bis auf ganz wenige Ausnahmen die gleichen.
Erstaunliche ist aber, dass dieses Prinzip der Vermischung bei der Ansiedlung des Auenviertels, also der zweiten Erweiterung, zumindest in den Anfängen nunmehr bewusst weitergeführt wird! Das ist für war eine große Ausnahme und in der weiteren Umgebung sonst nicht bekannt.
Innovativer gemischter Baustil durch Architekt Otto Müller-Jena

Moltkestraße im Auenviertel
Als der bedeutende Architekt Otto Müller-Jena, in den Jahren nach 1910 begann, einige Straßenzüge mit gemischter Bebauung zu entwerfen, schaffte er etwas völlig Neues! Er plante Villen, die für das neu entstandene Bürgertum, das in der aus allen Nähten platzenden Stadt keinen Platz gefunden hatte und auch bei der neu angelegten Ringstraße zu kurz gekommen war. Aber unmittelbar daneben entstehen – im Stil durchaus angepasst – Mietshäuser für mehrere Familien. Diese Vermischung ist sonst keinem der bekannten Baumeister dieser Zeit gelungen.
Damit aber nicht genug: Otto Müller-Jena, der übrigens wenig später auch hervorragende Bauhausarchitektur errichtet (in Köln z.B. die ehemaligen Sidolwerke) verbaute die Natur mit in seinen Häusern. Die Anlage der umgebenden Gartenflächen wird von ihm als mitgebaute Natur, als Architektur verstanden und so konzipiert. (In der gleichen Zeit und etwas später entstehen die ersten Freischulen, in denen Kinder außerhalb der Stadt hin und wieder unterrichtet werden, um zu ihrer Gesundung beizutragen). Erst die Vorgärten und umgebenden Gärten lassen in seinen Augen die Bauten vollständig werden.
Der Plan der Vermischung von Villen und Miethäusern, gekonnt umgesetzt, hat sich dann über die steigenden Grundstückspreise nicht weiterverfolgen lassen. Aber noch immer bietet das größere Ensemble von Uferstraße und Moltkestraße eine schöne Vorstellung dieses Vorhabens.
Die weiteren Planungen des Auenviertels nehmen jedoch viele dieser Innovationen auf. So ist gerade die Vermischung der Stile, auch an einem Bau, heute reizvoll inmitten der Grünanlagen.
Modernes Bauhaus im Auenviertel neben Historismus im Einklang

Bauhaus neben Historismus verrtagen sich im Auenviertel gut.
Der Historismus hatte sich mit dem ersten Weltkrieg und der anschließenden Revolution überlebt. Aber alle bedeutenden Schulen der 1920er Jahre kommen hier auf ihre Kosten und lassen heute die Übereinstimmungen und gegenseitigen Beeinflussungen erkennen, obwohl sie damals miteinander im Streit lagen. So findet sich der herkömmlich traditionelle „Heimatschutzstil“ unmittelbar neben der radikalen Moderne im Bauhausstil, die gemäßigte Moderne neben der Stuttgarter Schule, der Expressionismus neben niederländischen Einflüssen der Amsterdamer Schule usw. Dennoch gibt es immer wieder Gemeinsamkeiten, die bei all diesen Stilen vertreten sind – das halbrunde vor die Fassade gesetzte Treppentürmchen etwa, die weit vorgezogene Traufe, um nur zwei Beispiele zu nennen.
Aber eine weitere, bedeutende Gemeinsamkeit haben alle, die Freifläche vor oder um die Häuser wird als integraler Bestandteil der Architektur verstanden! In dieser Hinsicht hat Müller-Jena wirklich vorbildlich gewirkt.
Wohngebiet im Auenviertel schützen durch Veränderungssperre

Auenweg Rodenkirchen
Eine dichtere Bebauung würde die Intention der gesamten Architektur zerstören. Sehr wichtig wäre es, darauf hinzuwirken, die modernen Sichtschutzmaßnahmen, Bambuszäune, hohe Hecken etc. zugunsten der teilweise noch erhaltenen sehr schönen alten niedrigen Begrenzungen wegzunehmen, um so den freien Durchblick, der ausdrücklich gewollt wurde und der ganzen Siedlung eine ungewöhnlich schöne Leichtigkeit gibt, wiederherzustellen.
Das vorhandene hochwertige Wohngebiet muss geschützt werden, so dass die Struktur einer überwiegend ein- und zweigeschossigen Bebauung mit freistehenden Ein- und Zweifamilienhäusern erhalten bleibt. Dies bezieht sich auf den Siedlungsbereich zwischen Weißer Straße und Uferstraße, zwischen Grüngürtel- und Walther-Rathenau-Straße.
Auenviertel schützen! Argumente gegen eine Verdichtung der Bebauung im Auenviertel
Eine Verdichtung der Bebauung würde drei wichtige und reizvolle Eigenschaften, die heute den Charme Rodenkirchens ausmachen, zerstören:
- Die sehr seltene geschichtliche Ablesbarkeit des Ortes würde zerstört
- Die Intention der zum großen Teil denkmalgeschützten Bauten, die die umgebende Natur als Architektur begreift, wäre unwiderruflich dahin, die Bauten würden ihren ureigenen Charakter verlieren.
- Die wenigen Bauten, die durch moderne Bebauungen ersetzt wurden, haben bislang in der Mehrheit große Rücksicht auf den Gesamtcharakter des Viertels genommen und so den einzigartigen Flair Rodenkirchens bewahrt. Durch mehr Verdichtung würde der Gesamteindruck einer historisch gewachsenen Einheit endgültig zerstört werden.
Autoren: Angelika Lehndorff-Felsko, Dieter Maretzky
Redaktion/Fotos: Beatrix Polgar-Stüwe