Grünpflege in Rodenkirchen

Auch der Nachwuchs hilft beim Beflanzen der Beete

Die Bürgervereinigung Rodenkirchen pflegt insgesamt zehn Blumenbeete mitten im Zentrum Rodenkirchens vor dem Bezirksrathaus, um einen sichtbaren Beitrag für ein schönes und attraktives Rodenkirchen beizutragen. Dazu zählen auch die städtischen Blumenkübel vor dem Rathaus. Zweimal jährlich wird neu gepflanzt mit Hilfe unserer Mitglieder.

Wie es  dazu kam:

2001 zeigte sich, dass die Stadtverwaltung nicht mehr genügend Geld und Personal für die Pflege der Blumenbeete auf der Hauptstraße in Rodenkirchen hatte. Wir begannen ein kleines Blumenbeet auf der Insel vor dem Blumenhaus Jahn anzulegen.

2002 übernahm die Pflege dieses Beetes das Blumenhaus Jahn vollständig. Die Bürgervereinigung engagierte sich zuerst für die Blumenbeete am Rathausplatz, dann auch um die nahe gelegenen Blumeninseln auf der Hauptstraße. Das führte dazu, dass auch die Hausbewohner des Sommerhofes sich der Blumenbeete vor dem Sommershof annahmen. Bis Anfang 2017 pflegten auch die jungen Unternehmerinnen Rodenkirchens die Beete auf dem Maternusplatz. Lange Zeit hatte Rodenkirchen eine eigene Guerillagärtnerei, die im Zentrum für eine attraktive Bepflanzung sorgt – teilweise stellt die Stadt Köln die Blumen für die Bepflanzung zur Verfügung, teilweise müssen die verschiedenen Beet-Paten in die eigene Tasche greifen. Wir möchten die Tradition fortsetzen, müssen uns aber neue Konzepte erarbeiten, da die Arbeit groß ist, aber leider immer weniger Leute mithelfen.

Wunde Punkte sind noch: Der Maternusplatz, Nebenstraßen, Rheinufer, Forstbotanischer Garten, Erhalt des Konzeptes vom Finkens Garten und Weiterführung der pädagogischen Arbeit durch Schaffung einer festen Stelle.

Die Geschichte dazu:

2001 zeigte sich, dass die Stadtverwaltung nicht mehr genügend Geld und Personal für die Pflege der Blumenbeete auf der Hauptstraße in Rodenkirchen hatte. Wir begannen ein kleines Blumenbeet auf der Insel vor dem Blumenhaus Jahn anzulegen.

2002 übernahm die Pflege dieses Beetes  das Blumenhaus Jahn vollständig. Die Bürgervereinigung engagierte sich zuerst für die Blumenbeete am Rathausplatz, dann auch um die nahe gelegenen Blumeninseln auf der Hauptstraße. Das führte dazu, dass auch die Hausbewohner des Sommerhofes sich der Blumenbeete vor dem Sommershof annahmen. So hat Rodenkirchen eine eigene Guerillagärtnerei, die im Zentrum für eine attraktive Bepflanzung sorgt – teilweise liefert die Stadt Köln die Blumen für die Bepflanzung, teilweise müssen die verschiedenen Beetpaten in die eigene Tasche greifen.

Finkens Garten

Im Februar 2013 wurden “Pflegemaßnahmen” in Finkens Garten durchgeführt. Das veranlasste uns, das ursprüngliche Konzept des ehemaligen Leiters, Bernd Kittlass, schriftlich festzuhalten und hier zu veröffentlichen. Es wird auch als Anfrage an das Grünflächenamt der Stadt Köln geschickt.

FINKENS GARTEN in Rodenkirchen – ein besonderes Stück Natur

Vorwort:

Seit gut zwanzig Jahren arbeitete die Bürgervereinigung Rodenkirchen e.V. mit Finkens Garten sehr gerne zusammen und unterstützte eine Ersatzpflanzung eines Obstbaumes und durch die Mitgestaltung des Tages der offenen Tür in den letzten Jahren durch persönlichen Einsatz vor Ort, gemeinschaftlich mit LITERAMUS e.V:

Das ökozentrische Denken für FINKENS GARTEN wurde als positiv und wichtig angesehen. Die nun umfangreichen mit schwerem Gerät vorgenommenen Rodungen in FINKENS GARTEN haben dazu geführt, dass alle zugänglichen Dokumente wie „Entwicklungskonzept“, „Pflegekonzeption“ und „Pädagogisches Konzept“ geprüft wurden, ob darin solche durchgeführten Maßnahmen bei den Entwicklungs-maßnahmen oder Zukunftsprojekten zu finden sind. Der Satz: „…auch der Grundstruktur des Gartens ein langfristiges und nachhaltiges Grundgerüst zu geben“ lässt alle Möglichkeiten offen, denn über eine grundlegende Änderung des vorhandenen Grundgerüstes gibt es keine Aussagen. (Zitat Seite 10, Naturer-lebnisgarten Finkens Garten, Entwicklungskonzept Stand Januar 2011.)

Die letzte Sitzung des Beirates der Unteren Landschaftsbehörde fand am 18. Februar statt, auf der Tagesordnung ist Finkens Garten kein Thema. Für die Vorbereitung der Sitzung gab es ein Vorgespräch am 28. Januar, in dem das Vorhaben (Punkt 6. „Durchforstungsplanung in Finkens Garten, Köln-Rodenkirchen, L19, EZ 2, Bez.2“) angesprochen wurde, inzwischen liegt das Protokoll vor. So erteilte die Untere Landschaftsbehörde am 31. Januar die Genehmigung für die „Maßnahmen“ in Finkens Garten. Laut Auskunft von Dr. Bauer an die Bürgervereinigung gibt es für den Auftrag „Schriftlich gibt es zu diesen Maßnahmen nichts“ (E-Mail vom 27.2. an D. Maretzky). In welcher Form wurde dann der Auftrag erteilt?

Sehr gute Kenner des FINKENS GARTEN haben diese Fakten zusammen getragen:

Für FINKENS GARTEN wurde langjährig ein Konzept entwickelt:

  • Die Stadt Köln erwarb 1983 die ehemalige Baumschule der Geschwister FINKEN für 1 Mio. DM
  • 1993 wurde das 5 ha große Gelände unter dem Namen <FINKENS GARTEN> nach 10- jähriger Planung und Gestaltung eröffnet. Erste Konzepte dazu sind mit den Namen GOMBERT, KITTLASS, KEMPER, RODENKIRCHEN, SCHAUFF und VERFÜHRT verbunden. Ziel war und ist es immer noch, FINKENS GARTEN in Form einer öko-sozialen Einrichtung der Stadt Köln auf der Grundlage eines ganzheitlich-ökopädagogischen Konzeptes der Öffentlichkeit und den Bürgerinnen und Bürgern, ihren Kindern und Jugendlichen der Großstadt Köln zugänglich zu machen.
  • Durch nachhaltige, prozessuale und progressive Pflege- und Entwicklungs-maßnahmen entstand in 32 Jahren ein Naturerlebnisgarten mit einem vielfältigen Mosaik aus unterschiedlichsten Biotoptypen und gärtnerischen Erlebnisstationen.
  • Die nachhaltige Entwicklung von FINKENS GARTEN in langsamen Progressionsschritten ist bisher durch ein weltweit gespanntes Netz von örtlichen, regionalen, nationalen, europäischen und internationalen Mitarbeitern und Partnern (amtl. und ehrenamtl.) gewährleistet gewesen und hat zu örtlich bis internationaler Bekanntheit und Anerkennung geführt.
  • Einer dieser Partner, der KÖLNER IMKERVEREIN, ist z. Bsp. mit einem eigenem Bienenhaus, Entwurf Finkens Garten, in FINKENS GARTEN vertreten.
  • Den teilweise bzw. zeitweilig hohen Besucherdruck (3 – 4 Führungen mit mehreren 100 Personen, z.B. an den Tagen der offenen Tür und Veranstaltungen) regelte eine naturverträgliche Besucherlenkung durch das Rundwegekonzept und eine immer fachkundige Betreuung durch die Vielzahl der Haupt-, Neben- und Ehrenamtler von FINKENS GARTEN.
  • Der so entstandene Lebensraum zeichnete sich im Laufe der Jahrzehnte durch die im Vergleich zu flächenmäßig wesentlich größeren, städtischen Naturschutzgebieten hohe Artenvielfalt aus, die in der wissenschaftlichen Fachliteratur dokumentiert ist:
  • 74 Zikadenarten ( von in Köln insgesamt 108 nachgewiesenen),
  • 447 Käferarten (von in Köln insgesamt 649 nachgewiesenen),
  • 148 Schmetterlingsarten, davon allein 11 % Rote- Liste-Arten und 4 Arten,
    mit einem Vorkommen ausschließlich in FINKENS GARTEN,
  • 3-4 Amphibien- und Reptilienarten
  • mehr als 140 registrierte Vogelarten (von in Köln insgesamt 252 nach gewiesenen).
  • 100 Spezies an Wanzen
  • FINKENS GARTEN zeichnet sich aus durch die in drei Jahrzehnten gewachsenen Einheit aus einer Vielzahl von unterschiedlichsten Kleinstbiotopen und größeren Arealen von naturnahen Lebensräumen wie zum Beispiel Totholzarche, Heckenbänder, Bruchwald (ehem. Auwald), Wiesen, Baumreihen, Unterholz, Obstwiesen, Staudenflächen, Gärten, Gebäude, feuchte und trockene Langgraswiesen, Teiche, Gehölzgruppen, Solitärgehölze, Ruine, Buchendom, Trockenmauer u. v. a.
  • Alle diese Biotoptypen wurden im Rahmen eines PROZESSSCHUTZES über drei Jahrzehnte hinweg einer weitestgehenden natürlichen Dynamik bzw. sensibel gelenkten Progression überlassen. Nur in Absprache und nach vereinbarten Kriterien, unter Berücksichtigung des aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisstandes wurden vorsichtig Eingriffe vorgenommen, um dem prioritären Ziel von FINKENS GARTEN, dem Prozess-Schutz, nicht zuwider zu handeln. Ziel war nie die “Wildnis”, sondern die naturnahe Entwicklung einer ehemaligen Baumschule und eines urbanen Lebensraumes.
  • FINKENS GARTEN verfolgte im langjährigen Entwicklungskonzept den biozynotischen Ansatz und berücksichtigte nachhaltig, dass bestimmte Tierarten von ganz speziellen Gehölz- oder Pflanzenarten und umgekehrt abhängig sind. Insofern machte es absoluten Sinn, dass die Waldverjüngung und Progression in den vergangenen Dekaden Gehölzquerriegel zwischen Wiesenflächen, Buschgruppen, Heckenbänder, Unterholzdickichte und Mischwaldstrukturen geschaffen hat, die in unterschiedlichster Art und Weise ihre Gehölzfunktion als
  • Insektenweide, Insektenschutzgehölz, als Bienenweide,
  • Nährgehölz für Säuger und Vögel
  • Vogelschutz- und Vogelnistgehölz,
  • Gehölz mit Trittsteinfunktion für wandernde Tierarten

in FINKENS GARTEN erfüllen können/konnten.

 

Dazu gibt es handouts zum Beispiel vom Autor und Gastgeber des Grünen Daumens für Köln, Herrn Bernd Kittlass, in Zusammenarbeit mit dem Studio Dumont zum Thema: Die Hitparade der Wildsträucher I, II und III.

  • Ein so verstandener Geist, eine so verstandene Botschaft, eine so verstandene Seele von FINKENS GARTEN führt zwangsläufig in punkto Umweltbildung zu einem ganzheitlichen Lernen mit allen Sinnen, mit Herz und Hand und Verstand.
  • Exemplarisches, experimentelles Lernen, soziales Lernen in den geführten Gruppen, die originäre Begegnung mit Naturphänomenen im DETAIL, Lernen mit den Jahreszeiten sind in FINKENS GARTEN das Hauptanliegen der praktizierten Ökopädagogik aller verantwortlichen Akteure.
  • Deshalb wurde FINKENS GARTEN dreimal von der UNESCO als Offizielles Projekt der UN-Weltdekade “Bildung für nachhaltige Entwicklung”,
    ( Education for Sustainable Development ), verliehen von der UNESCO, ausgezeichnet.
    Deshalb besuchten 36 Umweltminister aus aller Welt FINKENS GARTEN, nahmen staunend die Kostbarkeiten von Flora und Fauna in Augenschein und waren voll des Lobes über die Gesamtkonzeption.
  • Deshalb wurde FINKENS GARTEN als einem der wenigen Standorte in Deutschland die Ausrichtung eines UNESCO- Workshops übertragen.

 

Wichtige Hinweise auf:

  • den Schwerpunkt Vorschulkinder
  • die Innovationen, die von Finkens Garten ihren Weg nahmen:
  • der tiefgelegte Fußtastpfad, um Kindern einen Blick in die Wiese aus der Heuschrecken- und Marienkäferperspektive zu ermöglichen,
  • das Wiesenlabyrinth,
  • der Nasengarten,
  • neue kindgerechte pädagogische und erlebnisorientiere Naturerfahrungen: affektives Erleben und kognitives Erkennen
  • die Kinderpflanze des Jahres, die von den Kindern und der Öffentlichkeit gespannt erwartet wurde,
  • die „Piepschau“
  • „Finkens Garten – eine Literatour“
  • Sozialer Wohnungsbau für Vögel und vieles mehr.
  • und die zum Kult gewordenen Vogelstimmenwanderungen mit dem Vogelflüsterer

 

FAZIT

Der ökozentrische Ansatz von FINKENS GARTEN wird weltweit anerkannt, weil er verstanden wird, während NABU und die Stadt Köln es lieber vorziehen, nach drei Dekaden <NATUR AUF ZEIT> zum anthropozentrischen Ansatz zurückzukehren!

Diese Folgen sind zu erwarten:

Das sensible ökologische Gefüge in FINKENS GARTEN ist durch die „Maßnahmen“ deutlich gestört und beeinträchtigt, in einigen Bereichen sind die Lebensgrundlagen einiger Tiere zerstört.

Fragen:

Sind die Rodungen beendet oder gehen sie in der nächsten Periode weiter?

Wer hat die Aufträge erteilt, wie viele Firmen haben dort in welchen Zeiträumen gearbeitet? Wer hat vom Fachamt vor Ort die Arbeiten überwacht?

Die Bürgervereinigung Rodenkirchen e.V. wird stark darauf achten, dass dieses Kindernaturerlebnis „Finkens Garten“ für die Zukunft erhalten bleibt. Deshalb fordern wir für die pädagogische Arbeit eine fest eingerichtete Stelle sowie eine von allen Beteiligten miteinander abgestimmte und protokollierte Vorgehensweise bei der weiteren Entwicklung von Finkens Garten.

Dieter Maretzky
Vorsitzender der Bürgervereinigung Rodenkirchen e.V.