Stadtbahn Köln Süd bis Rondorf und Meschenich: Unsere Position

Stadtbahn Köln Süd bis Rondorf und Meschenich: Unsere Position

Stadtbahn Köln Süd bis Rondorf und MeschenichDie Stadtbahn Köln Süd soll über die Bonner Straße, den Verteilerkreis Süd und Rondorf bis nach Meschenich im KVB-Netz verlängert werden. Der Stadtrat von Köln hat sich für die Variante „Nord-Alternative 1.1a“ und „Süd-Alternative 1“ entschieden. Von der Arnoldshöhe soll es über eine Brücke über den Verteilerkreis gehen, die dann zur Straße „Im Wasserwerkswäldchen“ führt. Diese soll für PKW gesperrt werden. Anschließend fährt die Stadtbahn Süd entlang der A555/A4 über eine weitere neue Brücke nach Rondorf. Über die Bödinger Straße geht es dann nach Meschenich-Nord. Später soll die Stadtbahn bis Meschenich-Süd verlängert werden. www.stadt-koeln.de/artikel/68749

Update 8.11.2023: Der Ausbau der KVB-Linie 5 nach Rondorf und Meschenich verzögert sich um mindestens zwei Jahre. Das gab die Stadt Köln bekannt. Grund ist die Suche nach weiteren Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg im Bereich der Bonner Straße. Eigentlich sollte die Baumaßnahme bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Nun wird sich der Ausbau der Stadtbahn Köln Süd bis Ende 2027 verzögern. Das ist sehr bedauerlich.

Update 29.11.2023:  Die Bezirksvertretung Rodenkirchen hat in seiner Sitzung vom 27.11.23 dem Rat empfohlen, folgenden Beschluss zu fassen: “Der Rat der Stadt Köln nimmt die Planungsergebnisse zur StadtBahn Süd zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung, die Planung des Brückenentwurfes „Variante 1“ (Brückentrassierung mit Berücksichtigung des Kunstwerkes) über den Verteilerkreis weiterzuführen und die Trassierung der Stadtbahnbrücke in der weiteren Bearbeitung zu optimieren.”

Update 8.12.2023: Der Rat der Stadt Köln legte die Trassenführung für die Nord-Süd Stadtbahn nach Rondorf und Meschenich fest. Die Bahnlinie wird mit einer Brücke über den Verteilerkreis Süd am Ende der Autobahn 555 geführt. Dabei soll sie „respektvollen“ Abstand zu dem Kunstwerk „Standort Mitte“ halten.

Unsere Position zur Stadtbahn Köln Süd

  • Der Streckenausbau der KVB-Bahn sollte mit hoher Priorität verfolgt werden. Der Mobilitätsnutzen durch den ÖPNV Nord-Süd ist hier sehr hoch. Denn bisher fahren nur Busse von Meschenich und Rondorf ins Kölner Stadtzentrum bzw. zurück. Das dauert lang und belastet die Umwelt. Zudem stehen die Busse aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens häufig im Stau.
  • Besonders im Hinblick auf das große Bauprojekt in Rondorf Nord-West mit 1300 Wohneinheiten und Tausendenden neuen Anwohnern, einer neuen Schule, neuer Kitas usw. und dass die Rodenkirchener Straße in Hochkirchen/Rondorf tagtäglich vom Verkehrsinfarkt betroffen ist, sollte die Stadtbahnverlängerung zügig erfolgen.
  • Wir in Rodenkirchen hoffen, dass durch die neue Stadtbahn die staubelastete Verkehrssituation Industriestraße/Zum Forstbotanischen Garten an den Kreuzungen an der Schillingsrotter Str., Friedrich-Ebert-Str., Militärringstraße und Bonner Landstraße entschärft wird. Doch durch die Sperrung „Im Wasserwerkwäldchen“ wird u.E. aber das Gegenteil eintreten, weil noch mehr Verkehr über die o.a. Ausfallstraßen geleitet wird.
  • Die vorgestellte Brücke am Verteilerkreis Köln-Süd wird kein optisches Highlight zum „Tor“ nach Köln werden neben dem hohen Monument (Stehle). Wir wünschen uns einen Kurztunnel (Unterführung) am Verteilerkreis.
Stadtbahn Köln Süd Visualierung

Visualisierung Vorzugslinienführung am Verteilerkreis
© Klaus Trommer Artwork

  • Erste Ergebnisse der gutachterlichen Prüfung liegen nun vor und zeigen, dass die Brückenvarianten ein geringeres Gefährdungspotenzial für das Grundwasser und die Trinkwasserversorgung durch das Wasserwerk Hochkirchen darstellen. Aber auch beim Brückenbau muss u.E. tief in das Erdreich im Wasserschutzgebiet II und III gebohrt werden. Wir sind gespannt auf das finale Ergebnis der von der BV Rodenkirchen geforderten Machbarkeitsstudie für weitere Varianten für eine Unterquerung des Verteilerkreises
  • Zudem bedauern wir den Abriss der Aral-Tankstelle vor der Autobahn, denn im Kölner Süden gibt es nur wenige Tankstellen. Das wäre nun die zweite Tankstelle am Verteilerkreis an den Autobahnen, die abgerissen wird. Das Problem im Wasserschutzgebiet II und III ist uns jedoch bewusst.

Unsere Forderungen für die Stadtbahn Köln Süd

  • Andere Möglichkeiten statt einer Brückenüberführung über den Verteilerkreis Köln z.B. in Form eines Kurztunnels
  • Keine Sperrung der Straße “Im Wasserwerkwäldchen” für den motorisierten Verkehr. Wünschenswert wäre jedoch ein eigener Radweg in angemessener Breite, da zunehmend immer mehr Menschen mit Lastenrädern unterwegs sind
  • Park & Ride Platz – auch für Fahrräder – an der Haltestelle der neuen KVB-Linie 5

Probleme der Stadtbahn Süd für den Bezirk Rodenkirchen

  • Vor allem, die in Rondorf wohnen, möchten verständlicherweise nicht, dass die Zufahrt über die Straße „Im Wasserwerkswäldchen“ für PKW gesperrt und nur noch von Fahrrädern befahrbar wird. Denn das würde für sie größere Umwege ausmachen. Diese Umwege würden dann aber gleichermaßen zu noch mehr Verkehr in Rodenkirchen auf der starkbefahrenen Industriestraße/Am Forstbotanischen Garten/Bonner Landstraße führen. Hier ist jetzt schon zu Berufsverkehr-Zeiten erhebliches Chaos, teils mit kilometerlangem Stau in alle Richtungen.
  • Derzeit noch völlig offen ist, wie Menschen nach der Fertigstellung der Stadtbahn Süd aus dem Ortszentrum Rodenkirchen nach Rondorf und Meschenich über die neue Haltstelle Arnoldhöhe am Verteilerkreis kommen. Denn die bestehende Buslinie 132 soll dann eingestellt und somit vollständig durch die Stadtbahn ersetzt werden. Satdtbahn statt Bus
  • Wir fragen uns zudem, was für Radfahrende getan wird, dass sie zum Anschluss Arnoldshöhe kommen, um den ÖPNV zu nutzen. Die Radwege entlang der Industriestraße und am Militärring sind seit Jahren in einem desolaten Zustand

 

Präsentation:Gestaltungsvarianten der Brücke zur Querung des Verteilerkreises und Kurztunnel

https://ratsinformation.stadt-koeln.de/getfile.asp?id=956508&type=do

Weitere Informationen zur StadtBahn Süd – Ergänzungsbeschluss zur Trassenfestlegung und Entscheidung zur weiteren Planung für die Gremien und deren Sitzungen im November und Dezember 2023: https://ratsinformation.stadt-koeln.de/vo0050.asp?__kvonr=117586

 

 

Text & Fotos: Beatrix Polgar-Stüwe

Bürgertreff Rodenkirchen am 13. November in der Quetsch zum ÖPNV

Bürgertreff Rodenkirchen am 13. November in der Quetsch zum ÖPNV

Bürgertreff Rodenkirchen am 13.11.2018

Gunther Höhn, Bereichsleiter Nahverkehrsmanagement bei den Kölner Verkehrs-Betrieben, war der Einladung zum Bürgertreff der Bürgervereinigung Rodenkirchen gerne gefolgt. Während des Bürgertreffs am 13.November berichtete er über die neuen Angebote im Busverkehr in Rodenkirchen, die zum 10. Dezember 2018 umgesetzt werden.

Die wesentlichste Änderung ist die Busführung der Linie 130 durch das Sürther Feld bis zum Bahnhof Sürth. Damit werden endlich das neue Wohngebiet, der neue Friedhof und die Diakonie Michaelshoven wesentlich besser angebunden. Der damit reduzierte Busverkehr zwischen Rodenkirchen über Weiß bis Sürth wird durch die neue Buslinie 134 kompensiert, die somit eine direkte Verbindung für die Dörfer im Rheinbogen an die Universität ermöglicht.

Beide Buslinien werden zu den Zeiten unterwegs sein wie bisher die Linie 130 gefahren ist, also im 20-Minuten-Takt. Eine Verdichtung im 10-Minuten-Takt von Rodenkirchen bis zur Universität bindet somit auch Marienburg, Raderthal und Zollstock deutlich besser an.

Gunther Höhn KVB Köln

Gunther Höhn gab noch Zusatzinformationen zur zukünftigen Situation an der Bushaltestelle Rodenkirchener Bahnhof. Um das zusätzliche Busaufkommen abwickeln zu können, werden vorerst provisorisch zwei Bussteige in Richtung Universität für die Linien 130 und 134 eingerichtet: Die Linie 134 hält an der Maternusstraße und die Linie 130 auf der Ringstraße. Beide Haltestellen sollen möglichst schnell mit elektronischen Anzeigetafeln ausgestattet und barrierefrei ausgebaut werden.

Sehr ausführlich diskutierten die Teilnehmer des Bürgertreffs die Angebots- und Nachfragesituation sowie die Qualität des Angebots und der Verbindungen der KVB. Die Bürger äußerten als dringende Wünsche, dass die Linie 17 immer bis Sürth fahren sollte und die Buslinie 135 zur Uferstraße auch in den späteren Abendstunden. Gunther Höhn verwies auf umfangreiche Prüfungen und sieht frühestens zum Fahrplanwechsel im Dezember 2020 dafür Möglichkeiten. Die zahlreich erschienenen Neubürger vom Sürther Feld wünschten sich, dass die Linie 130 bis 23 Uhr im 15-Minuten-Takt fahren sollte, denn nach 20.30 Uhr endet der Fahrplan. Außerdem fährt der Bus am Samstag erst ab 9 Uhr. Als Vorschlag wurde geäußert: eine Stunde früher und nach 20.30 Uhr alle 30 Minuten. Sonntags jedoch gibt es kein Angebot – das kann nicht bleiben, mindestens ein stündlicher Takt von 8 bis 22 Uhr sei notwendig. Dazu meinte Herr Höhn, dass nach Fertigstellung des 3. Baufeldes Anpassungen an den Fahrplan vorgesehen seien. Bisher habe man hauptsächlich die Versorgung des Tagesverkehrs als vordringlich angesehen.

Weitere Themen wie die Fußgängerbrücke in Michaelshoven oder auch die langen Wartezeiten mit allen Folgen für den Straßenverkehr am Übergang Friedrich-Ebert-Str. stehen in der Zuständigkeit der HGK, die für den Betrieb der Anlagen von der Haltestelle Heinrich-Lübke-Ufer bis Godorf zuständig ist.

Diese Strecke wird nach der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung betrieben, woraus sich auch die Vorgaben für den Schrankenbetrieb ergeben. Da die heutige Nutzung nur durch die Stadtbahn vorgenommen wird, ist diese Regelung überholt, aber die Änderung ist langwierig, jedoch in der Vorbereitung. Dies könnte die Kreuzung am Bahnhof Rodenkirchen wesentlich entlasten.

Fakten: Über 280 Millionen Fahrgäste nutzten 2017 die Busse und Bahnen der Kölner Verkehrs-Betriebe – Tendenz steigend.

In der Pressemitteilung vom 14.5.2018 der Stadt Köln zum “Meilenstein für den öffentlichen Nahverkehr in Köln” betonte Oberbürgermeisterin Henriette Reker: “Die zügige Verbesserung des ÖPNV in Köln ist für mich ein vorrangiges Anliegen. Mit diesen Vorhaben gehen wir wichtige Schritte auf dem Weg zur notwendigen Verkehrswende und bringen die Umsetzung der Ziele aus dem Strategiepapier „Köln mobil 2025“ voran. Das alles sind wichtige Bausteine für eine lebenswertere Stadt, ein attraktives Verkehrsangebot und natürlich den Klimaschutz.”

Das Strategiepapier „Köln mobil 2025“ wurde im Zeitraum Oktober 2013 bis Juli 2014 von der Stadt Köln erstellt. Darin heißt es: “Die Verkehrsinfrastruktur, die Straßen- und Schienenverbindungen, Brücken, Wege und Plätze, sind die Lebensadern einer Großstadt. Für ein qualitätvolles Stadtwachstum ist ein attraktives und leistungsstarkes Mobilitätsnetz eine unabdingbare Voraussetzung. Denn nicht nur für den wirtschaftlichen Erfolg, sondern auch die Lebensqualität der Bewohner und Besucher, ist es von zentraler Bedeutung.”

Diese Erkenntnisse, so Dieter Maretzky, Vorsitzender der Bürgervereinigung Rodenkirchen, bedürfen der baldigen, angepassten Umsetzung in unserer wachsenden Stadt.

Dieter Maretzky