v.l.: Prof. Dr. Heribert Hirte, Bürgermeister Dr. Ralf Heinen, Heidi Jansen, Annelie Kever-Henseler, Dieter Maretzky, Prof. Dr. Frank Baer

In Rodenkirchen und im ganzen Kölner Süden besteht in vielfacher Hinsicht Verbesserungsbedarf, obwohl es hier und da durchaus Fortschritte zu beobachten gibt. Auch für die Zukunft gilt: Ob Krankenhaus oder ein Verein wie die Bürgervereinigung – man muss sich aktiv und hartnäckig den Zukunftsaufgaben stellen, auch wenn der Erfolg sich manchmal erst nach geraumer Zeit einstellt. Das war das Fazit des Neujahrsempfangs der Bürgervereinigung Rodenkirchen e.V. Der traditionelle Empfang war mit über 200 Gästen gut besucht und fand am Sonntag, 21. Januar 2018 im St. Antonius Krankenhaus in Köln-Bayenthal statt.

Das St. Antonius Krankenhaus, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität zu Köln, das sich als Gesundheitszentrum Köln-Süd versteht, ist bis heute das einzige Krankenhaus im Stadtbezirk Köln II (Rodenkirchen) und gewährleistet für rund 100.000 Einwohner des Kölner Südens weit mehr als die medizinische Grund- und Regelversorgung. „Wir können uns glücklich schätzen, mit dem St. Antonius Krankenhaus hier im Kölner Süden ein solches Versorgungsangebot zu haben. Unser besonderer Dank gilt an diesem Tag allen Ärztinnen, Ärzten Pflegekräften und dem ganzen Team. Wir alle können jederzeit in eine Situation kommen, in der wir auf medizinische Hilfe und Unterstützung angewiesen sind,“ machte der Vorsitzende der Bürgervereinigung Rodenkirchen, Dieter Maretzky, in seiner Rede deutlich. Eine wohnortnahe, qualitativ gute Krankenhausversorgung sei sehr wichtig, aber nur möglich, wenn das Krankenhaus auch wirtschaftlich gesund arbeiten kann. Meldungen, dass die Landesregierungen NRW den Krankenhäusern mit mehr Investitionsfördermittel unter die Arme greifen will, seien daher zu begrüßen, auch wenn hierdurch der Investitionsstau der Krankenhäuser nicht behoben sei.

Nach einem kurzen Sektempfang im Foyer eröffnete die Geschäftsführerin des St. Antonius, Heidi Jansen, den Neujahrsempfang und begrüßte die zahlreichen Teilnehmer. Vertreten waren Gäste aus der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik, u.a. Professor Dr. Heribert Hirte, MdB, Dr. Ralf Heinen, Bürgermeister der Stadt Köln, Mitglied des Landtages, Oliver Kehrl, die Ratsmitglieder Monika Roß-Belkner, Rafael Struwe, Gräfin Alexandra von Wengersky, Bezirksbürgermeister Mike Homann, der Bezirksbürgermeister Innenstadt, Andreas Hupke, ein großer Teil der Mitglieder der Bezirksvertretung Rodenkirchen, Bürgersamtsleiter Hubertus Tempski sowie Vereinsvertreter und Pädagogen.

In ihrer Begrüßung erläuterte Heidi Jansen, dass in der heutigen Zeit insbesondere die wirtschaftliche Stabilität nur mit enger Kooperation und permanenter Anpassung des medizinischen Leistungsspektrums gelingen kann. Neben der modernen medizinischen Ausstattung steht auch im Fokus die Erhaltung der Bausubstanz mit Blick auf mehr als eine 100jährige Geschichte des Krankenhauses. Viele Erneuerungen sind in den letzten Jahren erfolgreich umgesetzt worden und im Frühjahr dieses Jahres wird unter Nutzung der modernen Kommunikationswege jedem Patienten am Bett ein multifunktionales Tablet zur Verfügung stehen. Hiermit ist TV, Telefon, Internet, Nutzung diverser Unterhaltungsmedien und hausinterner Informationen möglich. Auch zum Schutz der Umwelt wurde in vielfacher Hinsicht in die erneuerbare Energie investiert.

Der Bürgermeister der Stadt Köln, Dr. Ralf Heinen richtete in seiner Ansprache die besten Wünsche und Grüße von Oberbürgermeisterin Henriette Reker aus. In seiner Rede sprach er vor allem die aktuelle Schulsituation im Kölner Süden an, wo verschiedene neue Schulstandorte, Erweiterungen und Aufstockung in der Planung und erforderlich seien, da der Bedarf durch Neubaugebiete stetig wachse. In seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses liegen Dr. Heinen die Anliegen der Jugendlichen besonders am Herzen. Für den Stadtteil Rodenkirchen sah er einen besonderen Bedarf an Offener Kinder- und Jugendarbeit. Ausdrücklich begrüßte der Bürgermeister die Einrichtung der Arbeitsgruppe unter Beteiligung des Jugendforums und der Bürgervereinigung Rodenkirchen, die eine Jugendeinrichtung auf einem Schiff am Rhein diskutiert: “Ich finde, das ist eine attraktive Idee, deren Umsetzbarkeit zu prüfen ist”, betonte Dr. Ralf Heinen. Der Bürgervereinigung wünschte Heinen “weiterhin viel Energie und Elan, damit sie ihren Stadtbezirk Rodenkirchen weiter voranbringen und stets mit Leben füllen.”

Was sich 2018 im Kölner Süden ändern soll

In seiner Rede stelle Dieter Maretzky in einem 15-Punkte-Katalog die Forderungen der Bürgervereinigung vor, was sich im Kölner Süden ändern müsse. „Wenn ich mich zurück erinnere an die vergangenen Neujahrsempfänge, so muss ich leider feststellen, dass sich nur wenig geändert hat.“

Leider sei die Versorgung mit Schulen und Kitas im Kölner Süden nicht bedarfsdeckend. Der Neubau der Ernst-Moritz-Arnd Grundschule (EMA) auf dem Sürther Feld und der Neubau der Offenen Schule Köln – all das stehe noch in den Sternen. Zudem gebe es großen Bedarf für ein Jugendzentrum oder ein Jugendschiff in Rodenkirchen, für das sich bereits eine Arbeitsgemeinschaft gebildet hat. Das Projekt befindet sich aber noch in der Prüfphase bei der Stadt. Der Ausbau des ÖPNV sei sehr wichtige zum Klimaschutz. Zum Neubaugebiet Sürther Feld soll ab dem Fahrplanwechsel 12/2018 ein Bus fahren oder vielleicht sogar früher. Wünschenswert sei auch, dass die Linie 16 ganztägig bis nach Wesseling fährt. Immendorf müsse dringend an die ÖPNV besser angebunden werden. Von einem nachhaltigen Verkehrskonzept im Kölner Süden sei man Meilen entfernt.

Zu den Forderungen der Bürgervereinigung zählen u.a. der Beginn der Bauplanung der Nord-Süd-Stadtbahn vom Verteilerkreis bis Meschenich/Brühl, die Ortsumgehung Meschenich, mehr Fahrradwege und beim Baugebiet Rondorf Nord-West eine frühzeitige Bürgerbeteiligung. Das Bezirksrathaus müsse nicht unbedingt neu gebaut werden, denn eine Sanierung sei möglich. Der geplante Abriss würde für die Umgebung Belastungen bringen. Nach den Neubauplänen fände der dringend benötigte Bürgersaal keinen Platz.

Der Vorsitzende der Bürgervereinigung berichtete aber auch über positive Entwicklungen. Er lobte die guten Hochwasserschutzmaßnahmen der Stadtentwässerungsbetriebe Köln, die bei dem jüngsten Hochwasser viele Schäden vermeiden konnten. Als enormen Fortschritt bezeichnete er den neuen Kreisverkehr im Rodenkirchener Zentrum und forderte weitere Kreisverkehre auf der Industriestraße.

Als weitere Forderungen nannte er den Neubau der Feuerwehrwache auf dem Sürther Feld für die Löschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr, die Erweiterung der Hallenbadöffnungs­zeiten in Rodenkirchen, die Förderung der Sportflächen und Hallen, keine Ansiedlung von Gewerbe im Godorfer Hafen zum Schutz der Sürther Aue und mehr Rücksichtnahme bei Werbesäulen auf das Ortsbild von Rodenkirchen.

Die weitere Verzögerung der Parkstadt Süd, die erst 2024 realisiert werden soll, sei für ihn unverständlich. Denn schließlich sei der Wohnungsbau dringend notwendig.

Im Anschluss hielt der Ärztliche Direktor, Prof. Dr. med. Frank M. Baer, einen Vortrag zum Thema „Herz in Not“. Dabei erläuterte er, wie die „Rund um die Uhr“-Notfallversorgung im Kölner Süden im vergangenen Jahr ausgebaut wurde und auf welche Signale man bei Herzinfarkt, Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen achten soll, um als Patient von der modernen Infrastruktur im St. Antonius Krankenhaus optimal zu profitieren. Danach fand in kleinen Gruppen eine Führung durch die modernen Herzkatheterlabore des St. Antonius Krankenhauses statt. Im Zentrum des Interesses stand dabei ein erst im August 2017 in Betrieb genommenes hochmodernes elektrophysiologisches Katheterlabor, dass die diagnostischen und therapeutischen Versorgungsmöglichkeiten insbesondere für Patienten mit Herzrhythmusstörungen bedeutend erweitert hat.

Chefarzt Prof. Baer, Oberärzte der Kardiologie und das Katheterteam begleiteten die interessierten Bürger bei der aufschlussreichen Führung, die die Fortschritte der Medizin bei der Behandlung von akuten Herzerkrankungen deutlich machte.

Als Dank für die großzügige Gastfreundschaft übergab Dieter Maretzky eine Spende der Bürgervereinigung über 500 Euro an die Vorsitzende des Fördervereins St. Antonius, Annelie Kever-Henseler. Er übermittelte auch seinen besonderen Dank an die Geschäftsführerin und den Chefärzten des Krankenhauses sowie dem ganzen Team für die Gastfreundschaft.

Redaktion: Beatrix Polgar-Stüwe

Fotos: Laura Maretzky

Mitwirkende des Vorstands der Bürgervereinigung Rodenkirchen e.V.

Dieter Maretzky, 1. Vorsitzender

Wolfgang Behrendt, 2. Vorsitzender

Silvia Behrendt, Schatzmeisterin

Prof. Dr. Michael Philippi, stellvertretender Schatzmeister

Iris Ebel-Philippi, Schriftführerin

Beatrix Polgar-Stüwe, Beisitzerin Presse- und ÖA

Jürgen Müller, Beisitzer

Barbara Brunotte, Beisitzerin Kultur

Ursula Hölz, Geschäftsführerin

 

Vorstand Bürgervereinigung Rodenkirchen

Kontakte:

Pressearbeit Bürgervereinigung Rodenkirchen: Beatrix Polgar-Stüwe, Tel.: 0221 935 2940, mail(@)polgar-stuewe.de

Vorsitzender Bürgervereinigung: Dieter Maretzky, Tel.: 02236/62293, info(@)buergervereinigung-rodenkirchen.de

Geschäftsführerin St. Antonius Krankenhaus, Heidi Jansen, 0221/3793-1020. Jansen@antonius-koeln.de, 

www.antonius-koeln.de

 

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